Sonntag, 20. Januar 2013

Immer wieder Musik



Die Zeitschriften und wissenschaftlichen Magazine berichten in letzter Zeit immer wieder über den positiven Effekt von Musik auf die körperliche Ausdauerfähigkeit. Jetzt gerade bin ich noch in der „Zeitschrift für Sportmedizin“ über die neueste Erkenntnis gestolpert: Wer in der Anfangsphase einer Ausdauereinheit Musik hört, startet mit einem geringeren Tempo und ermüdet dadurch auf einem Fünfkilometerlauf später. Zudem lenke Musik die Gedanken in eine andere Richtung: weg von den anfänglichen Zweifeln, ob es auf dem Sofa vielleicht doch bequemer wäre.
Andere Zeitschrift zitieren Studien, die aussagen, dass die Musik zur Schrittfrequenz passen soll und dass langsame Musik auch langsamer macht. Ich habe das Thema „Musik“ ja schon in einem älteren Blog diskutiert und muss immer noch sagen, dass ich am besten zu Skaterpunkmusik renne. Gerade heute noch habe ich mir ein bisschen neue-alte Musik auf den i-pod geladen (Yellowcard und Biffy Clyro) und bin auf eine Tempoeinheit gegangen. Ich möchte dieses Thema in Selbstversuchen jedoch erweitern und werde meine Playlist mit BPM (Beats per Minute)- Liedern auffüllen. „Scatman“ oder „Scooter“ oder sonstiges Technozeug lassen meine Ohren dann wahrscheinlich explodieren. Aber wenn es schneller macht- dann ist es für einen guten Zweck.
Aber fasst man das Thema „Musik“ mal zusammen, ist es doch nichts anderes, als sich mit den Gedanken vom eigentlichen Thema- dem Laufen- abzulenken. Wie ist es denn, wenn man in einer Gruppe rennen geht und anfangs auch im Plaudertempo startet: Wird die Einheit dann auch als angenehmer wahrgenommen? Ich bin auf Eure Ideen und Berichte gespannt.
Manche können ja auch gar nicht mit Musik oder in der Gruppe laufen. Die laufen völlig allein nur mit den eigenen inneren Stimmen. Oder vielleicht existieren ja noch nicht mal diese! Ich laufe ja auch gerne alleine- aber in 5 von 7 Trainingseinheiten habe ich Musik dabei. Und in 1 von 12 Einheiten vielleicht mal einen Laufkollegen. Laut einer anderen wissenschaftlichen Studie heisst es, dass beim Laufen das Hirn Schwerstarbeit leistet und es keinesfalls heissen kann, dass beim Laufen einfach „abgeschaltet“ wird. Das Hirn ist während einer Joggingeinheit mit der ständigen Überwachung der „Nicht-Überforderung“ des körpereigenen Systems beschäftigt, so dass es am Ende der Einheit ein wahrer Trainingsweltmeister ist. Von daher ist es unbewusst ja eigentlich doch "abgeschaltet", weil es sich ja 100% auf die Bewegung konzentrieren muss. Und diesen Zustand empfindet man dann warhscheinlich als "Flow" oder als "Ich kann beim Laufen so gut meine Gedanken abschalten". 
Zum Glück laufen diese Prozesse ja alle automatisiert und unterbewusst ab. Wenn man sich vorstellt, wie schwierig es für Kleinkinder ist, das Laufen zu erlernen und wie selbstverständlich es ist, wenn es einmal gelernt und verankert ist. Somit bin ich meinem Hirn sehr dankbar, dass es diese Höchstleistung täglich in Kauf nimmt und mich auf den längsten und höchsten Strecken brav begleitet. Obwohl… wenn ich mich da an diverse Stürze erinnere muss ich schon mal in Klausur gehen mit meinem Oberstübchen…
Also, die Quintessenz für mich ist: Es ist egal, welche Musik man hört. Hauptsache man bringt sich auf den ersten Kilometer gedanklich dahin, wo man hin möchte: in einen entspannten Zustand, in dem man laufen, laufen und laufen kann.

Meine Trainingswoche war wieder etwas freestlye-mässig:
Am Montag ging es nach diversen Kundenterminen eine lockere Runde um den Champferersee. Dienstag und Mittwoch habe ich mit vielen Kunden viele Muskeln trainiert. Dafür konnte ich Donnerstag wieder losrennen, wobei ich die Windrichtung etwas ungenau studierte: Auf dem Hinweg nach Sils war noch alles wunderbar: Ein kräftiger Wind trieb mich von hinten an. Und der peitschte mir dann auf dem Rückweg rücksichtslos entgegen. Antarktis war dazu ein Kindergeburtstag! Immerhin schaffte ich die 21 Kilometer in normaler Zeit. Freitag ging es bei bestem (windstillem) Wetter dann auf eine 21 Kilometer lange Strecke, die ich einfach mal spontan in die andere Richtung lief- das macht enorm viel aus! Einfach mal ausprobieren. Samstag kamen die Oberschenkel in einem gesonderten Training zum Zuge: 3 Stunden Telemarken auf der Piste. Holla die Waldfee! Und am heutigen Sonntag hatte Frau Holle ihren guten Tag und liess die Federn nur so vom Himmel fallen. Vielleicht auch, weil ich am Samstag noch einen 1A- Schneetanz hinlegte! Also ging es heute im Tiefschnee auf den Hahnensee und dann noch ein paar weitere Kilometer durch den tiefverschneiten Wald. Und dann schnell vor den Fernseher: Handball-WM-Achtelfinale! Und Deutschland hat Mazedonien klar besiegt!
Mein Musiktipp: 



 

Sonntag, 13. Januar 2013

Deutschland im Fitnesswahn



Heute lese ich in einer Online Zeitung*, dass sich Deutschland im Fitnesswahn befindet. Ich denke mir, dass das doch endlich mal eine tolle Schlagzeile ist und genehmige mir diesen Artikel. Beim Lesen der erweiterten Überschrift muss ich anhalten und werde stutzig. Es steht geschrieben, dass Politiker vor einem falschen Idealbild warnen! Ich muss laut auflachen! Was meinen jetzt Politiker zum Thema Bewegung? Die Politiker sollen sich doch freuen, dass Deutschland fitter und gesünder wird und gegen den anhaltenden Trend der Fettleibigkeit antritt. Aber es wird direkt vor Überbelastung und tödlicher Erschöpfung gesprochen. Natürlich soll man Sport auf einem gesunden Niveau treiben. Dafür gibt es in den Fitnessstudios ja auch ausgebildete Trainer, die in der Lage sind, einen guten Trainingsplan zu schreiben. Wenn man sich die Statistiken der europäischen Länder zum Thema Übergewicht anschaut, liegt anscheinend Italien auf Platz Nummer eins. Die italienischen Kinder essen wohl nicht mehr die mediterrane Kost, die sogar zum immateriellen Unesco Kulturerbe anerkannt ist. Die dicksten Kinder kommen nicht aus Deutschland, sondern aus den südlichen Ländern. Laut  Ärztekammer sind allerdings in Deutschland 45% der Frauen und 60% der Männer übergewichtig! Was die Kinder hierzulande weniger essen, futtern wohl die Erwachsenen. Und dann kommt da plötzlich diese Meldung, dass Deutschland die Leibesübung und die 80iger Jahre Aerobic-Fitnesswelle wieder reitet! Und anstatt zu jubeln, wird der Zeigefinger nach oben gestreckt und jegliche Motivation, den inneren Schweinehund zu überwinden, zunichte gemacht. Da muss man sich doch fragen, ob da der Zuchtverein der Schweinehunde dahinter steckt, die Pharmaindustrie oder ob es den Politkern einfach nur langweilig ist.

Ich denke nach wie vor, dass jeder in der Lage ist Sport zu treiben und sich zu bewegen. Und wenn man täglich eine Runde durch den Wald joggen möchte, dann soll man es doch auch machen. Wenn das eigene Wohlgefühl (und das entwickelt sich durch Sport und Bewegung viel besser als beim Nichtstun!) dadurch gefördert und gestärkt wird, spricht höchstens das Suchtpotenzial dagegen. Und da sollte man sich dann natürlich schon hinterfragen, ob man mit einer fiebrigen Grippe nicht lieber im Bett bleibt und ein Mentaltraining vorzieht, als den Körper zusätzlich zu belasten. Aber wer seinen Körper gut kennt, sollte dies meiner Meinung nach unterscheiden können. Und dass das Mentaltraining sehr wirkungsvoll ist, belegen viele Studien.

Meldet euch im Fitnessstudio an, besucht „Boot-Camps“ und motiviert euch zu mehr Bewegung-bewegt euch und bleibt dabei gesund! Jetzt ist es möglich!



Meine Trainingswoche war interessant.

Am Montag bin ich ganz gemütlich bei herrlichem Sonnenschein um den Chamferersee getrödelt und habe das langsame Tempo bewusst gewählt. Nicht einfach, aber immer wieder spannend, welche Gedanken mir bei so einer Trainingseinheit durch den Kopf gehen: ich bin viel zu langsam/ da ist meine Oma ja schneller/ was sollen die Spaziergänger von mir denken/ ich bin eine Anfängerin/ usw. usw. Super! Am Mittwoch bin ich gähnenderweise aus dem Haus zu meiner Trainingseinheit aufgebrochen. Ich musste nach den ersten Meter aufpassen, dass ich nicht einschlafe. Was war denn da los?! Trotzdem ging es rauf bis zur Signalbahn und dann durch die Wälder wieder zurück. Freitag trabte ich dann wieder völlig motiviert und rasend schnell eine  21 Kilometer-Runde ab und musste mich bremsen, dass ich nicht noch die Zusatzschlaufe lief. Toll! Ich kann es ja noch! Am Samstag ging es auf eine schöne Skitour mit gut 1000 Höhenmetern und wider Erwarten auch Powder! Und am Sonntag wartete ich so lange, bis sich das Schneegestöber verzogen hatte und ich mit gepacktem Rucksack (irres Gefühl, haha!) bis zum Hotel Roseg und retour laufen konnte und anschliessend noch ins Hallenbad gesprungen bin (deswegen der Rucksack!). Eine schöne Laufwoche!

Mein Musiktipp:
http://www.youtube.com/watch?v=j9_xniHg8pc

*www.welt.de 


Sonntag, 6. Januar 2013

EIne ganz normale Woche

Mit Pauken und Trompeten begrüsste ich das neue Jahr. Im Schnelldurchlauf ging ich 2012 in Gedanken durch: Atacama im März, Gobi im Juni, Sahara im Oktober und Antarktis im November. Mir fiel dazu nur ein Wort ein: KRASS. 1000 Kilometer durch die strengsten Klimazonen dieser Welt.
Und darauf trank ich dann doch mal ein grosses Glas Champagner. Das neue Jahr ist da und ich bin gespannt, welche Ideen mir so einfallen werden.
Im Moment trainiere ich eher so lala.  Ich bin auf der Suche nach einem neuen Ziel. Wenn ich Zeit habe, versuche ich schon, auf meine Kilometer zu kommen. Aber so ohne Ziel ist das alles nichts! Am Montag bin ich mal eben zum Hahnensee geflogen und dachte nur, dass es ohne Rucksack auf dem Rücken ja so viel leichter ist. Dort oben musste ich mir meine Lieblingsbank aus den Schneemengen ausgraben, um mal in Ruhe über alles nachdenken zu können. Was war, was kommt, was bleibt.- Oder so ähnlich. Leider sprach das Orakel nicht zu mir und anstatt festzufrieren, machte ich mich auf den Heimweg. Auch am Neujahrsmorgen wollten die Gedanken nicht zu richtig fliessen. Auf einer Skitour war ich eher damit beschäftigt, den richtigen Weg durch den Wald zu finden und dann doch festzustellen, dass die Tour absolut schlecht geplant war. Alle Faktoren sprachen für Umkehren, was wir dann auch gemacht haben. Immerhin bin ich an dem Tag 2.5 Stunden hochgestiegen und konnte meinen Puls etwas fordern. Schnell habe ich gemerkt, dass ich immer noch ziemlich fit bin- nur der Kopf ist müde.
Mittwoch hatte ich am Mittag vier Stunden Zeit und freute mich, endlich mal wieder in Ruhe einen längeren Lauf zu machen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Je näher der Zeitpunkt zum Aufbruch kam, desto müder wurde ich und desto mehr Ausreden fielen mir ein. So ertappte ich mich, wie ich gähnenderweise auf das Sofa fiel, um dann aber sogleich wieder aufzuspringen und loszurennen. Ich lasse mich ja gerne treiben, aber so ganz ohne Ziel und Idee, macht das Training nicht wirklich Spass. Mein Organismus ist einfach noch total auf Leistung und Training programmiert! Nachdem ich dann meine 21 Kilometer an diesem Tag gerannt war, freute ich mich natürlich. Das Gefühl, etwas geschafft zu haben, ist schon super. Das ist ja im Alltag und Job nichts anderes! Wichtig ist nur, dass man sich Zeit nimmt. Wenn ich mal eben schnell 21 Kilometer rennen will, bringt mir das gar nichts. 100% oder lieber etwas anderes machen. Und da unterscheiden sich die Gemüter. Ich ziehe jede Trainingseinheit so durch, wie ich es mir vorgestellt habe, mit der Ausnahme, dass ich weiss, wann ich umkehren muss.
Am Donnerstag war mal Pause angesagt und Freitag ging es wieder auf den Hahnensee. Samstag mit den Telemarkski auf die Piste und Sonntag ins Val Roseg und retour, 25 Kilometer. Aber auch im Val Roseg habe ich keine Idee gefunden. Vielleicht ist genau dies das Zeichen: abwarten und Tee trinken und einfach weiter trainieren... Und Spass haben. Es einfach mal laufen lassen und auch mal auf anderen Wegen laufen. Neues entdecken und auch mal stehenbleiben! Ach, ist das toll!

Mein Musiktipp:
http://www.youtube.com/watch?v=qJ_PMvjmC6M