Samstag, 2. Februar 2013

Glück, Pech oder alles eine Frage der Einstellung?

Da bin ich also am Donnerstag wieder beim ZDF in der Sendung "Volle Kanne" gewesen (http://bit.ly/YHAZve ). Es hat grossen Spass gemacht, mal wieder über meine Abenteuer in der Wüste zu sprechen. Manchmal kommt es mir allerdings vor, als hätte ich es nur geträumt. Aber dann tauchen wieder so viele Bilder in meinem Gedächtnis auf, die mich daran erinnern, dass ich es wirklich erlebt habe. Schade, dass ich mein Hirn nicht an einen Beamer anschliessen kann, der dann all die schönen Erinnerungen auf eine Leinwand projiziert. Oder direkt ein Fotoalbum daraus macht. Es sind all die schönen kleinen Momente, die immer wieder auftauchen, wenn ich gerade nicht daran denke. Ich esse morgens einen Toast und muss unwillkürlich an die Atacamawüste denken, als ich auf der Rückreise in Punta Arenas wegen der überfluteten Innenstadt feststeckte und das Frühstück auf 4 Stunden ausdehnte und sicherlich 4 Toastbrote gegessen habe. Oder der Duft der Sonnencreme. Mein Hirn hat all diese Sinneseindrücke verknüpft und abgespeichert. Ich frage mich, ob mein Hirn schon am Limit seiner Speicherkapazität angekommen ist oder ob noch Platz ist? Ich meine, ich habe 2012 ja so einiges erlebt! Es würde mich mal interessieren, wie viele neue Eindrücke gespeichert wurden, bzw. ob ich mehr Eindrücke gespeichert habe, als jemand, der nicht in den vier Wüsten gewesen ist, sprich, einen normalen Alltag erlebt hat. Habe ich nun mehr verknüpfte Nervenzellen, als andere? Oder sind einige andere (vielleicht wichtige) Areale wegen Platzmangel gelöscht worden? Die Hirnforschung ist ja im Moment mächtig am forschen. Ein sehr interessantes Thema. -
Oftmals werde ich auch gefragt, ob ich bei meinen Erfolgen nicht einfach auch Glück gehabt habe. Wieder eine interessante Frage. War es nun hartes Training, Talent oder einfach nur Glück, dass ich alle vier Wüsten gewinnen konnte? Oder hat das harte Training und das Talent das Glück beeinflusst? Oder ist meine positive Lebenseinstellung ausschlaggebend? Oder ist Glück Zufall? Dann wäre Pech ja auch Zufall. Und hätte ich Pech, müsste meine Lebenseinstellung dann nicht auch negativ sein? Oder sind Glück und Pech dann nicht beides nur Zufälle und Umstände, die einfach in unregelmässigen Abständen passieren?
Als ich in der Gobiwüste in diesen ausgetrockneten Flussbetten über millionen Steine gelaufen bin und kein einziges Mal umgeknickt bin: was das Glück oder Können oder eine gute Fussmuskulatur?
Als in der Gobiwüste auf der 5. Etappe bei Kilometer 50 der Magendarmvirus ausgebrochen ist: War das Pech? Nein! Es hätte mich auch wesentlich schlimmer treffen können!
Vielleicht ist Glück und Pech eine Sache der Interpretation. Vielleicht bedeutet für den einen Glück, wenn er 30 Minuten am Stück gejoggt ist, ohne Seitenstechen zu bekommen, vielleicht bedeutet Glück für mich, vier Stunden am Stück zu rennen und anschliessend das Gefühl zu haben, dass noch Reserven für weitere 40 Kilometer vorhanden sind.
Nennen wir Glück doch einfach die individuelle Interpretation von Dingen, die wir gerne machen. Und Pech gehört halt dazu, weil es zu allem eben ein Gegenstück gibt...
In diesem Sinne: Glück ist, was ihr draus macht!

Meine Trainingswoche war eher mager, da ich kaum Zeit hatte, um zu trainieren. Aber wenn ich Zeit hatte, dann habe ich die Läufe genossen und bin sogar ganze fünf Minuten schneller auf der Strecke St.Moritz-Val Roseg-retour (24km) gewesen. Wie habe ich das gemacht? War es Glück?

Hier noch mein Musiktipp: Nada Surf "Clear eye clouded mind"
http://www.youtube.com/watch?v=SGKmyYeT33s

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen