Oder anders gesagt: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Man muss also erst etwas leisten, bevor man sich erholen kann. Macht irgendwie auch Sinn. Denn wenn man sich vorher nicht verausgabt, kann man sich ja auch nicht erholen. Wie stark man sich verausgabt, das hängt mit dem inneren Angreifer zusammen. Das Training kann locker und gemütlich sein, als Feierabendrunde um den See oder zum Morning-Kick-Off mit der besten Freundin. Man rennt dann so vor sich hin, im lockeren Tempo und kann sich gut unterhalten. Dabei vergisst man die Zeit und fühlt sich am Ende zufrieden: man hat sich bewegt und das soll ja gesund sein. Ist es auch. Doch wie wäre es mal mit einer "Go hard or go home"- Einheit! Vollgas geben, sprinten bis zur Erschöpfung, mit schnellen Schritten den Berg hochrasen. Kurz anhalten und dann wieder durchstarten. Wer macht solche Einheiten eigentlich regelmässig und wer macht sie gerne? Jeder, der sich nur ein bisschen mit Trainingswissenschaft auseinandersetzt oder hin und wieder mal in einer Laufzeitschrift blättert weiss, dass dieses Intervalltraining sehr effizient ist. Durch den hohen mechanischen Reiz, den die Herzmuskulatur erfährt, passt sie sich in der Erholungsphase besser an und sorgt für die nächste "Attacke" vor. Aber das passiert nur, wenn der Trainingsreit entsprechend hoch und erschöpfend gewesen ist. Viele meinen, dass man bei einem Intervalltraining ja nicht so viele Kilometer abspult und deswegen der Trainingseffekt geringer ist. Hier gilt aber ganz klar: Qualität statt Quantität. Raus aus der Komfortzone, rein in die Firestarter-Zone und Gas geben. Am besten bergauf, da braucht man als Anfänger nicht die super-Koordination und zugleich fördert es im doppelten Sinn die Kraft, da die Muskeln mehr leisten müssen.
Und wenn man es dann einmal geschafft hat, merkt man ganz schnell den Erfolg. Es ist immer wieder eine Überwindung, das Komforttempo zu verlassen, aber der Erfolg stellt sich ein. Auch ich finde gerne Ausreden, warum ich jetzt gerade kein Intervall,- oder Tempotraining machen soll/brauch/muss/will. Aber hat es mich dann einmal gepackt, finde ich es super. Eine gewöhnliche Einheit kann damit wieder einen neuen Kick bekommen und man ist um mindestens eine Erfahrung reicher. So bin ich in meinem Training dann auch endlich mal die 1000 Höhenmeter im Intervalltempo nach oben gesprintet, ohne große Vorgaben: einfach von einem Wanderschild zum nächsten oder bis ich den nächsten Baum erwischt habe, der stark genug war, um mich vor dem Kollaps zu halten. Sprinten ohne Uhr und auf das Körpergefühl hören: wenn die Atmung so heftig wird, dass in wenigen Sekunden nichts mehr geht, dann anhalten. Und weiterlaufen, wenn man wieder einigermassen Sauerstoff einatmen kann.
Nach dem Training sollte dann wirklich alles auf Regeneration gestellt sein: Eat. Stretch. Sleep. Repeat. Mit Proteinen und Kohlenhydraten sollte der Speicher schnell wieder aufgefüllt werden. Zudem sehr viel trinken. Wer nur outdoor joggt, dem entgeht, wie viel der Körper schwitzt. Einmal auf dem Laufband im Fitnessstudio und man weiß, dass man elendig schwitzt! Wasser ist auch gut für die äußere Anwendung: Wechselduschen (zumindest die Beine kalt abbrausen!) sind sehr durchblutungsfördernd. Und wer sich vorher noch mit einem wohltuenden Sportöl einreibt, der erlebt wahre Wunder. Ich verwende die Öle von "Soglio": diese kommen aus einem kleinen Bergdorf um die Ecke und bestehen aus rein natürlichen Inhaltsstoffen. Ein Großteil der Kräuter wächst zudem auf heimischen Boden und diese Qualität merkt man.
Ein paar Stunden sollten vergehen, bis die Muskeln für 20 Minuten gedehnt werden sollten. Auch hier habe ich viel ausprobiert. Im Moment dehne ich wieder; aber erst ca. 2-3 Stunden nach dem Training. Es zeigt Wirkung! Und zu guter Letzt: Schlafen! Nur im Schlaf kann der Körper sich restlos erholen.
Viel Spaß beim nächsten "Go hard or go home"- Training!
Mein Musiktipp: Wanda "Bologna" https://www.youtube.com/watch?v=xREl_68O-mw
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