Der Rückblick der letzten 2 Wochen im Jahr 2011
Der Rucksack wurde schwerer, die Strecken länger und die Bedingungen realer. Es liegt nämlich recht viel Schnee hier im Engadin, was das Laufen manchmal wirklich ganz schön schwer macht. Die Schneebeschaffenheit ist ziemlich vielseitig: von seifenglatt über fluffigen knöchelhohen Pulver bis hin zu kompaktem Waffelteig. Die Wege lassen sich nun nicht mehr so einfach abspulen. Zudem kommen häufig noch ein fieser kalter Nordwind und das reinste Schneegestöber hinzu. Gut, dass ich für meine Sonnenbrillen einen Sponsor gefunden habe: Fortan laufe ich mit Brillen von Julbo durch die Gegend und teste gerade verschiedene Modelle, die für meine Rennen in Frage kommen. Den Kontakt zu Julbo habe ich von meinem Kollegen Gian bekommen, der mit seiner Firma Go Vertical im Engadin die Bergsteigerherzen höher schlagen lässt. Vielen Dank an dieser Stelle für das grosse Engagement in mein Projekt.
Brillen, die ich im Moment bevorzuge, sind allerdings Skibrillen. Ich denke, das ist für die Atacamawüste oder die Sahara nicht unbedingt die 1. Wahl; vielleicht noch für die Wüste Gobi, wo mir die Sandkörner nur so ins Gesicht peitschen werden. Aber auch die übrigen Sonnenbrillenmodelle sind echt spitze. Mein Favorit ist gerade die „Dust“.
Brillen, die ich im Moment bevorzuge, sind allerdings Skibrillen. Ich denke, das ist für die Atacamawüste oder die Sahara nicht unbedingt die 1. Wahl; vielleicht noch für die Wüste Gobi, wo mir die Sandkörner nur so ins Gesicht peitschen werden. Aber auch die übrigen Sonnenbrillenmodelle sind echt spitze. Mein Favorit ist gerade die „Dust“.
Ich teste aber gerade nicht nur Sonnenbrillen, sondern auch Rucksäcke. Da mir mein Trekkingrucksack schlimmste Nackenschmerzen bereitet hat, war hier grosser Handlungsbedarf. Mein Bergsteiger- und Telemark-Freund Fippa gab mir nun einen 55 Liter Rucksack, welcher ein längeres Rückenteil und einen beweglichen Hüftgurt hat. Bepackt ist er gerade mit 2x 1.5 Liter Tetrapacks, ein paar Decken und Sofakissen und meinem 2.5 Liter Trinksystem. Aber das Gewicht verteilt sich gut auf den gesamten Rücken. Und somit renne ich, wann immer es geht, mit dem feuerroten Rucksack durch die Gegend.
Was mich im Moment total nervt ist die fehlende Abwechslung der Streckenvielfalt. Im Sommer gibt es hier ja ein richtiges Eldorado an den verschiedensten Lauf,- und Wanderrouten. Aber jetzt im Winter sind nur eine begrenzte Anzahl an Wegen geöffnet, so dass ich die Wahl habe: Ins Val Fex, ins Val Roseg oder ins Val Bever. Tönt ja alles total gut! Nur laufe ich immer die ein und dieselbe Strecke hin und zurück. Und das ist etwas, was ganz schön an meinen Nerven zieht.
Am Dienstag habe ich mich durch das Val Bever bis nach Spinas geschleppt. Die Motivation war gleich Null. Auf dem Rückweg wählte ich verschiedene Variationen, die mich aber immer über überfüllte Wanderwege mit Pelzmäntel-tragenden-Touristen brachte. Ich war kurz davor, per Autostopp zurück zu fahren. Auf dem „Kamelbuckel“ (eine Strasse mit drei Buckeln von Celerina nach St. Moritz) jubelten mir dann aber vier italienische Frauen enthusiastisch zu: „Dai Dai!! Go, go, you are a winner! Come on, you are great!“ Ich war ausser mir vor Freude! Und so schaffte ich es dann doch noch bis zur Haustüre.
Am Freitag wählte ich eine komplett neue Variante: Ich lief von St. Moritz bis nach S-Chanf.Alle sin eine Richtung. Die Strecke ist leider nur 23 km lang, dafür aber gefühlte 40. Zudem Schneesturm, vertretene und verschneite Wanderwege, eingefrorener Trinkschlauch, Spaziergänger, die nicht ausweichen wollten und Wege, die plötzlich vor hohen Schneebergen enden und ich wieder umkehren musste. Ich wollte und konnte nicht mehr zurücklaufen und zog den Joker. Ich rief Fippa an, der mich mit dem Auto abholte.
Mit einer neuen Idee zog ich am nächsten Tag wieder los: Ich rannte zur Abwechslung mal wieder den Hahnensee hoch. Ein bisschen Intervalltraining mit Rucksack und Stöcken. Wieder einmal Schneesturm und seifenglatter Schnee, dafür gute Musik im i-pod und keine nervenden Spaziergänger! Und da ich flink wie ein Hase unterwegs war und nach 47 Minuten die Hütte erreichte, (mit Rucksack brauche ich ca. 12-15min länger), lief ich wieder runter und noch einmal rauf! 2-mal Hahnensee: meine neue Lieblingsstrecke. Und da es so viel Spass machte, spulte ich das Programm am heutigen Neujahrstag gleich nochmals ab. Aber vorher kam noch ein bisschen Oberschenkeltraining im frischen Powder auf meiner Powderplanke hinzu: Mit der ersten Gondel auf den Berg und frisch verschneite Hänge hinunter…
Rock n Roll für 2012: Jetzt geht’s erst richtig los. Kilometer der letzten 2 Wochen: ca. 220km
Mein Musiktipp:
Oberschenkeltraining auf Corviglia |
Running auf den Hahnensee |
HI Anne-Marie, super blog in gewohnter Flammersfelder Art, gefällt mir. Riesen Vorhaben, daß Du hast. Es wird schwer aber Du packst das!!! Ich werde Deinen Blog weiter verfolgen. Gruß aus Aachen. Tim
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