Diese Frage habe ich mir heute gestellt, während ich meine Trainingskilometer abgespulte. Gestartet bin ich vormittags in St. Moritz mit meinem Rucksack (ca. 8kg) in Richtung Stazerwald. Leise rieselte der Schnee auf meine Kapuze… Ich nutze jegliche Abzweigung, um auf die Kilometer zu kommen, die ich mir vorgenommen hatte. Es ging ins Val Roseg bis zum Ende und wieder retour, weiter über den Flugplatz Samedan bis nach Bever. Von dort wieder in die andere Richtung nach Samedan, durch Celerina nach Pontresina, durch den Stazerwald und zum Schluss noch um den St. Moritzersee. Das GPS zeigte 41km an: Sie haben ihr Ziel erreicht. Yessss!!
Auf der Strecke begleitete mich Musik aus der guten alten Alternativ-Grunge-Zeit (ca. 1995).
Das gesamte Album von Foo Fighters, Pearl Jam und Bush und danach noch 72 (!) Lieder von NOFX. Der Wahnsinn, was mir „Fat Mike“ von NOFX so alles an den Kopf geworfen hat.
Nachdem ich mich letzte Woche ja eher über die Strecken gequält habe, versuchte ich es in der vergangenen Woche mit einer neuen mentalen Einstellung: „Ich will und ich kann und ich traue es mir zu“. Der innere Dialog ist sehr entscheidend. Und auf den langen Strecken gehen mir auch viele Gedanken und Stimmen durch den Kopf. Meine Erkenntnis ist immer wieder, dass ich das alles freiwillig mache und zwar auch deswegen, weil es mir Spass macht. Zudem grabe ich immer wieder in meiner mentalen Schatzkiste nach tollen Erlebnissen, an die ich mich gerne erinnere. So begleitete mich heute gedanklich Helga Kruse: sie war meine erste Handballtrainerin in der Seniorenklasse (4. Liga) und setze mich auf dem Spielfeld immer wieder so gut in Szene, dass ich nur noch den Ball nehmen musste und mir die Ecke im Tor aussuchen konnte. Es war meine Eintrittskarte in die 3.Liga und zum Aufstieg in die 2. Liga. Den Lauf heute widme ich deswegen Helga!
Am Freitag besuchte mich Gabi aus Zürich. Sie ist auch eine sehr gute Ultraläuferin und eine ziemlich witzige Person. Sie hatte unglaublich viel Spass durch den tiefen Schnee zu laufen; selbst dann, als wir beim Morteratsch im hüfthohen Schnee einfach stecken blieben. Der Weg bis zum Gletscher war sehr anstrengend. Trotzdem schafften wir es in einer sehr guten Zeit. Für den Rückweg wählten wir den Weg über die Berninapassstrasse. Und zu unserer grossen Freude war die Strasse für den Autoverkehr aufgrund der starken Schneefälle gesperrt. So mussten wir dann nur hin und wieder den Schneeräumfahrzeugen ausweichen, die wir gerade noch so durch unsere zugefrorenen Wimpern erkennen konnten. Ich hatte zwischen Mütze und Nase eine 5cm dicke Eisschicht auf der Stirn und Gabi hatte vereiste Oberschenkel. Die Strecke war „nur“ 30km- dafür gefühlte 45! Nach dieser Schneetortour hatte ich noch einen Kundentermin, der auch joggen wollte! So musste ich schnell die Speicher auffüllen (500g Joghurt mit Beeren und Orangen in den Mixer und in einem Rutsch trinken). Nach der Trainingsstunde (für mich ein lockeres Cool down J), musste ich noch Lebensmittel für das Wochenende einkaufen. Aufgrund der Temperaturunterschiede (Schneesturm und gefühlte minus 10 und, ja, vielleicht war es doch auch anstrengend…) im Einkaufsladen wurde es mir dann doch kurz mal etwas schwummrig, so dass ich mich im Gemüseregal abstützen musste. Danach ging es dann aber wieder…
Ich habe übrigens meine Flüge für die Atacamawüste nun auch endlich gebucht. Am 29.02. geht es los! Zudem habe ich einige Interviews für die verschiedensten Magazine und Zeitungen gegeben. Mehr bald hier in Kürze.
Insgesamt eine gute Woche. Wochenkilometer 145.
Mein Musiktipp (nach der heutigen Punksession…1995 war ich übrigens auch auf dem Bizarrefestival..) :
Powder am Morteratsch - leider nur in Joggingschuhen |
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