Sonntag, 17. Juni 2012

Stage 5: Finnische Sauna.


Die lange etappe habe ich hinter mich gebracht. In 9h08. Ich haette es locker unter 08 stunden geschafft. Nur ein magenvirus, der seit tagen durch das camp zieht konnte mich stoppen. Am morgen sind wir erst mal 2.5 stunden mit dem bus zum startplatz gefahren worden. Um 10 uhr ging es los. Der rhythmus der vergangenen tage war davon und alles war durcheinander. Ich bin trotzdem gut gestartet, merkte aber schon von beginn an, dass irgendwas mit meinem magen nicht stimmte. Ich hatte ein staendiges hungergefuehl und musste einen riegel nach dem naechsten essen. Zudem war es heiss. Heisser als sonst.und dieses mal kam es mir wie in der finnischen sauna vor. Nach dem ersten checkpunkt holten mich meine hasen wieder ein und wir liefen gemeinsam in einem guten tempo. Justus, john, philippe und ich. Einer machte immer das tempo. Meistens ich. Check drei und vier verliefen noch gut; und hatte ich einmal die 40km geknackt, wusste ich, dass es mein tag wird. Klar kamen die krisen . hier und da hatte ich keine lust mehr zu lafen und wollte einfach nicht mehr. Weil diese 75 km doch ziemlich viel sind. Da wir in einer fantastischen bergladschaft liefen, stellte ich mir immer vor, dass wir auf einer mission sind, um leute in den Bergen zu retten. Und des oefteren kam auch GROBI zum vorschein und ich musste einfach nur lachen… ich habe keine musik gehoert, sondern war fasziniert von den vielen gedanken, die mir in den sinn kamen, nicht lange blieben und schon direkt von dem naechsten gedanken abgeloest wurden. An check 3 troetete dann mein bruederli um die wette und gab mir neue energie.
Nachdem wir eine lange strasse bergauf und auf der anderen seite wieder bergab gerannt waren, ging es auf ein ewig weites feld, auf dem ein gigantischer sandsturm tobte. So etwas habe ich vorher auch noch nicht gesehen. Ich musste den hut abnehmen, weil es so stuermte. Und dann streikte mein magen voellig. Ich versuchte auf autopilot zu schalten und die uebelkeit mental wegzuarbeiten, leider ohne erfolg. Nach Check 6  ueberkam mich auch schon die erste durchfallattacke. Uebelkeit, sandstorm, dass ich die hand nicht mehr vor augen gesehen habe und ich voellig alleine auf der strecke. 25km hatte ich noch vor mir und ich wollte nur noch ins ziel. Nachdem ich mich zum ersten uebergeben hatte, ging  es etwas besser. An rennen war aber nicht mehr zu denken und ich walkte im oma-tempo vor mich hin. Am letzten check gab mir der arzt dann etwas gegen die uebelkeit und durchfall, mit der konsequenz, dass ich keine 15 minuten spaeter alles wieder ausspuckte. Zum glueck hatte ich john eingeholt , so dass ich nicht mehr alleine unterwegs war. Auf den etzten 8 km ueberholte uns dann Justus und georg ohne auch nur einmal zu fragen, ob alles mit uns ok sei. Das fand ich ziemlich unsportlich. Die letzten km joggten wir nochmals und ich war einfach nur fertig, als ich im ziel ankam. Heulend sass ich in meinem zelt und konnte mich ueberhaupt nicht darueber freuen, dass ich als 6. Ins ziel gekommen war. Nur dieser virus konnte mich stoppen. Ich war einfach nur sauer!
Die nacht habe ich einigermassen ueberstanden und heute morgen ging es mir wieder besser. Koerperlich habe ich keine schmerzen, das finde ich echt wahnsinn. Ich bin in noch etwas schlapp,  aber ich habe nicht mehr erbrochen.
Und die gummibaerchen von haribo tragen zu meiner genesung bei. Hihi.wir sind heute in einem wunderschoenen camp und ich geniesse es, einen tag nichts  zu machen.morgen noch mal 15km. ich habe 7 minuten vorsprung auf den 5.  Der 5. Platz ist auf alle faelle drin , oder auch der vierte.
Rock n roll aus grooooobi!
Und danke fuer alle euren tollen emails und kommentare. Ihr seid spitze!!!!!!!!!!

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