Wie aufmerksame Blogleser meiner Seite vielleicht schon
festgestellt haben, ist Musik für mich sehr wichtig. Nicht nur während der
Regenerationsphase sondern auch beim Laufen an sich. Wenn sich vor einem
Long-Jog leichte Unlust bemerkbar macht, lade ich mir schnell ein paar neue
Alben auf meinen i-Pod und freue mich, zwei Leidenschaften gleichzeitig
nachgehen zu können: Beim Joggen neue Musik hören; da spielt dann auch das
Wetter und die Distanz nur noch eine untergeordnete Rolle. In der neuen Ausgabe
des LOOX Magazins (
www.loox.com) habe ich nun einen wissenschaftlich fundierten
Artikel zum Thema „Musik und legales Doping“ gelesen und musste doch leicht
schmunzeln, weil es heisst: „Die richtige Musik zum Sport hat laut Karageorghis
(A.d.A. Leiter der Studie) 120 bis 140 Schläge pro Minute: Punk-Songs sind
ebenso ungeeignet wie Rock-Balladen.“ Wie bitte? Hat sich hier der Autor
vielleicht verschrieben? Sollte es nicht heissen : Punk-Songs sind besonders
geeignet? Soviel zum Thema wissenschaftliche Studien. Ich sollte wohl meine
Dissertation über Wüstenläufe und Punkmusik schreiben. Für mich gibt es ja
nichts Effektiveres, als 200 Songs von „NOFX“ auf einem trostlosen 40km
Long-Jog zu hören!
Aber, und jetzt wird es erst richtig spannend: In einem
anderen Artikel, den ich recherchiert habe, heisst es: „Wenn Musik zum Joggen
ausgewählt wird, sollte der Sportler Musik wählen, die nicht zu schnell, aber
auch nicht zu langsam ist. Rockmusik neigt dazu, dass man schneller läuft als
ratsam, motiviert allerdings sehr leicht.“ (
www.klangschreiber.de) YEAH! ROCK N
ROLL!
Vergesst also Talent, Training und schweisstreibende
Workouts! Mit der richtigen (und die Betonung liegt hier auf „richtigen“) Musik
im Ohr wird man besser und schneller, ohne dass man es merkt. Man muss
allerdings aufpassen, dass man beim Musikhören beim Wettkampf nicht erwischt
wird. In den amerikanischen Richtlinien des Leichtathletikverbandes wird
ausdrücklich daraufhin gewiesen, dass elektronische Geräte (sprich i-Pod o.ä.)
beim Wettkampf nicht erlaubt sind. Eine Athletin musste deswegen 2009 beim Lakefront
Marathon in den USA disqualifiziert werden!
Was ist in den letzten Wochen passiert?
Nachdem ich am 21.06. aus der Gobiwüste zurückgekehrt war,
stand die Regeneration ganz oben auf dem Programm. Ich liess es locker angehen
und trabte hier und da mal durch die Gegend und war froh, keine Leistung
erbringen zu müssen. Zudem stand für den 08.07. noch ein Marathon auf dem Plan.
Ich hatte mich leichtsinnigerweise mit zwei Freundinnen beim Triathlon
Challenge in Roth angemeldet. Zusammen mit Isi und Anke sollten wir ein starkes
Team abgeben. Anke schwamm in einer fantastischen Zeit von 01h07min die 3,8km
durch einen Kanal und Isi spulte mal eben so 180km auf dem Rennvelo ab!
Respekt! Nach 05h56 übergab sie mir den Transponder und ich joggte fröhlich und
locker gestimmt auf meine 42km Runde. Bis km 21 lief alles super. Ich hatte
einen Schnitt von vier Minuten pro Kilometer und fühlte einfach eine grosse
Ausdauer in mir. Wäre da nicht diese fiese gerade, flache, asphaltierte Strecke
entlang eines Kanals gewesen. Und hätte ich doch mal am Vorabend auf das
Reis-Curry verzichtet (oder auf den Curry!). Zuerst machten die Oberschenkel
dicht und ich hatte extreme Schmerzen und dann meldete sich mein Darm. Zum
Glück waren wir in einem Waldstück angekommen, so dass ich diverse Male ins
Gebüsch springen konnte. Das Fazit: Die 200.000 Zuschauer und Fans waren
weltspitze. Die Stimmung war riesig. Aber: nachdem ich nach 3h29 das Ziel
erreicht hatte, stand für mich fest, dass ich erst wieder einen Marathon auf
der Strasse laufe, wenn ich auch genau das trainiert habe! Und nicht vorher
250km nur über Geröll und Sand gelaufen bin…
Seit dem 16.07.2012 habe ich das Training für die Sahara
aufgenommen. Noch 15 Wochen bis zur Abreise. Die erste Woche liess ich es
langsam angehen und kam auf insgesamt 95km. Am Montag lief ich bis zum
Wasserfall und war froh, endlich keinen Schnee mehr auf der Strecke zu haben.
Dienstag und Mittwoch standen ganz im Zeichen meiner Trainingskunden und am
Donnerstag hatte ich mich zum ersten Long-Jog verabredet mit Roberto und Kristina.
Roberto ist ja auch so ein verrückter Ultraläufer und belegte beim Atacama
Crossing den 32.igsten Platz! Wir liefen
von St. Moritz bis auf den Suvrettapass und über steiniges Geröll bis nach
Bever. Insgesamt 23km und total 1500 Höhenmeter. Es war einfach nur ein herrliches
Gefühl wieder laufen zu können. Und dieses befreite Gefühl zeigte mir, dass die
Regenerationsphase nun abgeschlossen war. Am Freitag ging es über meine
Lieblingsstrecke auf den Hahnensee und endlich mal wieder über Surlej retour.
Der Weg ist im Winter nicht geräumt und so musste ich nun knapp 7 Monate warten,
bis ich wieder auf meinem persönlichen „Energiestein“ stehen und ins Tal
schauen konnte. Die Freude war gross! Am Samstag war Pause mit Sauna. In
verbrachte zweimal 15 Minuten in der 90 Grad heissen Finnischen Sauna und bin
zu der Überzeugung gekommen, dass ich diese Saunagänge 1.regelmässig in mein
Training einplanen und 2.die Länge der Sessions erhöhen muss! Ich bin gespannt!
Am Sonntag stand wieder ein Long-Jog auf dem Programm. Der Weg führte mich
durch Champfer bis zur Signalbahn hoch, weiter ins Val Suvretta und über den
schönen Via Engiadina bis zum Beach Club und retour am See vorbei bis nach St. Moritz.
Das Wetter wechselte ziemlich häufig zwischen Sonnenschein und Regen und die
Temperaturen waren ziemlich frisch. Die heisse Badewanne ist auch im „Sommer“
Plan meiner Regeneration, zudem 210 Gramm Rinds-Entrecote….
In diesem Sinne kommt mein Musiktipp dieses Mal von den
Punkvätern: Die Sex Pistols!
Macht immer wieder Sapß dir zu folgen...und das mit der Musik kann ich nur unterstreichen.
AntwortenLöschenAls Tiefpunktkiller habe ich immer den MP3 Player mit harter Musik dabei (Metal, Punk, Rock..)
Und Straßenmarathons sollte man nicht laufen ;-)
Trail-Running-Rocks