Das Datum für die beiden letzten Wüstenrennen in diesem Jahr rückt näher. Noch 76 Tage bis zum Rennen im Backofen der Sahara und 101 Tage bis zum Rennen im Gefrierschrank der Antarktis. Und wer jetzt gut im Kopfrechnen ist, hat sicherlich schon gemerkt, dass die Zeit zwischen den beiden Temperaturextremen ziemlich knapp ist. Gerade mal drei Wochen bleiben mir um mich zu regenerieren. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Beides ist reizvoll und aufregend zugleich. Meine Kleidung für den Ofen in Ägypten wird sicherlich ziemlich leicht und locker ausfallen, wohin gegen ich für die Antarktis auf pure Daune setze. Im Informationsdossier für das Eisschrankabenteuer steht geschrieben, dass eine Übernachtung an Land möglich sei. Land bedeutet hierbei, dass wir auf einer Insel im Zelt und Schlafsack nächtigen werden. Ich weiss schon, warum ich im Moment viel in der Sauna trainiere und das Rennen in der Sahara kurz vorher ist. Naja, warten wir es mal ab. Denn die kalten Temperaturen bin ich ja eigentlich gewohnt.
Wie bereite ich mich also auf diese heissen und kalten
Temperaturen vor? Da es im Moment auch im Engadin sehr warm ist, lege ich meine
Trainingseinheiten gerne auf die Mittagszeit, wenn die Sonne so richtig schön
brennt. Zudem geht’s einmal pro Woche in die Sauna. Im Moment schaffe ich es in
der Biosauna bei 50 Grad den Stepper für 15 Minuten zu quälen. Bereits nach
fünf Minuten öffnen sich meine Hautporen und der Schweiss strömt. Der Stepper
quietscht und ächtzt als ob er jeden Moment auseinanderfallen würde. Das Metall
ist nachher so heiss, dass man sich Brandmale holen kann. Im Anschluss geht’s
dann nach einem Eisbad für 20 Minuten in die finnische Sauna. Die 90 Grad sind
grenzwertig. Aber hier kann ich mein Mentales Training sehr gut anwenden und
weiter an der Konzentration arbeiten. Während ich da so vor mich hin schwitze,
stelle ich mir vor, dass ich auf einer Skitour im tiefsten Winter bin und mir
sehr kalt ist. Ich stelle mir jegliche Szene vor und arbeite mit allen Sinnen:
Ich fühle die Kälte auf meiner Haut, ich atme die Kalte Luft mit der Nase ein.
Ich höre den Schnee unter mir knirschen und fühle meine automatisierten
Bewegungen. Alle Sinneskanäle sind offen und senden permanent Informationen.
Die Art der Sinneswahrnehmung in Kombination mit einer real erlebten Situation
helfen mir, schwierige oder grenzwertige Situationen zu überstehen. Und je
öfter ich es mental trainiere, desto leichter ist es abrufbar.
Da ich hier im Engadin keinen Sand habe und das Meer fünf
Stunden entfernt ist, gehe ich hin und wieder in die Sandgrube (4x4m) auf dem
Sportplatz und renne dort meine Runden… Oder ich gehe auf die Almwiesen und
schraube mich durch knietiefes Gras senkrecht die Berge hoch. Der weiche Boden
kommt dem Sand schon entgegen. Es macht auf alle Fälle Spass, den Bergsommer
mit allen Möglichkeiten zu geniessen und das Maximum herauszuholen. Meine
Ausdauer ist sehr gut im Moment; die Muskeln, Sehnen und Bänder können jedoch noch
an Festigkeit zulegen. Aber dafür habe ich ja auch noch Zeit.
Das Training:
Letzte Woche stand ein grosses Highlight auf meinem Plan.
Ich hatte zum „Atacama Crossing Reunion“ geladen und der Einladung folgten
sechs Mitläufer und Freunde. Joel aus Amerika, Alex und Luce aus England, Belinda
(eigentlich auch Britisch!), Roberto und Kristina aus der Schweiz. Ein wildes
Wochenende mit vielen Laufkilometern und kulinarischen Genüssen stand auf dem
Programm. Es war einfach toll, alle wieder zu sehen und einige lustige Zeit
zusammen zu verbringen. Die Fotos dazu findet ihr auf Facebook (ca. 150, danke
Joel!).
Nun aber zu den letzten beiden Trainingswochen:
MO, 30.7.: Intensives Laufbahntraining mit meinen Kunden.
DI, 31.7.: Via Engiadina, 23km plus 250 Hm rauf und runter
MI, 01.08.:
Val Roseg mit Trail, 22km plus 220Hm
DO, 02.08.:
St. Moritz, Schanze, Talstation Corvatsch, Hossabar, Bergstation Furtschellas,
Marmore und retour. 28km plus 1200Hm
FR, 03.08.:
Muottas Schlarigna, 12km 1400hm rauf und runter.
SA, 04.08.:
Hahnensee, Fuorcla Surlej, Val Roseg, St. Moritz, 26km, plus 2100Hm.
SO, 05.08.: Via Engiadina bis Maloja, Isola und retour,
40km, plus 800Hm.
MO, 06.08.: Intensives Training mit meinen Kunden.
DI, 07.08.: Speed Hiking bis Corviglia: je steiler desto
besser!, Finnenbahn(auf 2400Hm) Intervalltraining plus HIIT (10x15 Sek Sprints bergauf),
anschliessend bis auf Piz Nair und alles wieder retour bis nach St. Moritz. Ca.
24km plus 2400Hm.
MI, 08.08.: St. Moritz, Muottas Muragl und retour, ca. 17km,
plus 1600Hm.
DO, 09.08: Intensives Training mit meinen Kunden.
FR, 10.08.:
Val Roseg bis Hotel, ca. 24km.
SA, 11.08.: Pause
SO, 12.08.: St. Moritz, Morteratsch, bis Staumauer Lago
Bianco und alles wieder retour, 47km plus 1200Hm.
Mein Musiktipp: Sofa Surfers "A word in a matchbox"
Atacaaaaaama Crossing! |
Salomon ist voll im Trend! |
Energie pur! |
und die Schwiizer? |
Roberto und Kristina |
Luce und Joel |
Belinda, ich, Alex |
Das grösste Gummibärli der Welt?! |
Haribo geht auch Trailrunning! |
Proteine! |
ups, alles leer! |
wieder ein super Blog...würde nur zu geren die Gesichter der anderen sehen wenn du mit dem Stepper in der Sauna stehst;-) weiterhin alles Gute.
AntwortenLöschen