Sahara Race - Stage1
Ich kann euch sagen. Hier ist der sommer
ausgebrochen! Es ist so heiss wie im Backofen und das ist noch milde
ausgedrueckt. Konnte mir mal jemand vorher sagen, dass ich in die
heissestes wueste reise? Mal der reihe nach: nachdem wir gestern am
spaeteren nachmittag im ersten camp angekommen sind, war ich gutter
stimmung. Die fahrt ueber die doerfer und vorbei an den pyramiden,
dauerte gute 3 stunden. Wir wurden dafuer aber mit einem tollen ersten
camp an einem see belohnt. Ich kam mir vor wie bei einer beachparty. Die
sonne geht hier gegen 17 uhr 30 unter, so dass man rechtzeitig alles
fuer die acht gerichtet haben muss. Und wenn die sonne einmal
untergegangen ist, tauchte der mond unser camp in ein schoenes licht…
wie romantisch!!
Ab 20 uhr habe ich angefangen schafe zu zaehlen.
Meine neue matraze musste sich erstmal einlegen und ich fluchte im
geiste wieder, dass ichnicht eine 1,80m lange weiche unterlage hatte,
sondern nur eine 1,20m kurze. Der rucksack unter die beine, den kopf auf
ein nicht taugliches reisekissen (hoernchen), und dann versucht, tief
ein, und auszuatmen… gegen 2 uhr bin ich mal aufgeschreckt, weil ich
dachte, ein moskito haette sich in meinen schlafsack verirrt. Ich schlug
verwirrt ein paar mal um mich, ohne dass das gerauesch weniger wurde.
Nachdem ich die ohrstoepsel mal rausgenommen hatte, merkte ich, dass das
geraeusch vom schnarchenden (oder eher pfiepeden) nachbarn kam…
Um 5 uhr war dann auch schon die nacht vorbei, da
der start dieses mal auf uhr gelegt ist. Ich wuerde a nach diesem
hitzeschlag heute lieber direct um 4 uhr starten…
Nach dem obligatorischen muesli (dieses mal mit
zimt gewuerzt) und kaffee, wurden die fuesse ordentlich vom sand
befreit. Dabei kippte ich ruecklings ueber den kleinen campingstuhl und
riss den rucksack mit, so dass die trinkflaschen mit sand parniert
wurden. Ok, das will alles fuer morgen verbessert werden…
Um 6 uhr 50 schnallte ich den rucksack auf den
buckelund ging zur startlinie. Noch kurz mit Vicente handshake und
“mucho suerte” und dann ging es auch schon los.
Auf den ersten metern spuerte ich meine
oberschenkel- voll mit energie… und auf den weiteren metern spuerte ich
den sand unter meinen fuessen!!! Und das sollte sich fuer die kommenden
38km auch nicht aendern. Ich versuchte im vorderen feld mitzulaufen und
schaffte es fuer die ersten kilometer. Danach war ich auch schon allein
auf weiter flur, so wie ich es kenne. Die maenner wollten ab dem ersten
kilometer nichts mit mir zu tun haben!!! Stell sich das einer mal vor!!
Und so kam ich nach und nach in meinen eigenen rhythmus, den ich aber um
ca. 5 oktaven reduzieren musste, da es einfach nur heiss war!!! Ich
schaltete dem mein mentales training entgegen und zog schon am erten tag
alle register. Da die hitze sich so richtig unter die haut brannte ging
mir zuerst nu rein gedankedurch den kopf; ich will das hier
ueberleben!und zwar nicht gekocht. Dass tempo verlangsamte ich also
nochmals und stellate mir gedanklich die kaelteste skitour und den
laengsten eisfall vor, die ich jemals gegangen bin. Zudem noch ein
fieser schneesturm und minus 30 grad. Es half. Allerdings immer nur fuer
kurze zeit. Danach musste eine neue strategie her. Da am strassenrand
einiges an muell herum lag, versuchte ich mir geschichten zu diesen
muellteilen auszudenken….
Die temperature wurden immer heisser und dachte,
dass ich noch nie so etwas verruectes gemacht habe. Aber, ich wusste ja
auch,dass der erste tag immer der schlimmste ist. So amen die krisen und
gingen auch wieder. Nach checkpunt 3 waren es nur noch 6.8 kilometer
und ich stellate mir vor,wie ichganz einfach mal den st. moritzer see
umrunde. Und als dann endlich endlich endlich die flaggen vom camp
auftauchen, konnte ich sogar noch einen zwischensprint einlegen, aeh,
schlusssprint. Ichwusste ja zu der zeit noch nicht, dass ich knapp eine
stunde vorsprung auf die zweitefrau herausgeholt hatte!!! Ok, die
flammersfelder brannten ja schon immer, aber dass ich gleich so rasant
rennen wuerde, haette ich mir auch nicht gedacht. Aber; das rennen
dauert ja bekanntlich 6 tage…. Halten wir also den ball flach..
Jetzt am nachmittag ist immer die schlimmste zeit;
der kreislauf ist auf regeneration eingestellt und dementsprechend auf
sparflamme. Aber sonsst gehts mir gut. Die stimmung im zelt ist durch
Richard, joel und Roberto sehr lustig und auch die beiden locals aus
kairo sindsehr nett. Die drei chinesen (nein, einen kontrabasshaben sie
nicht dabe, obwohl…) waren bisher noch nicht so gespraechig, aber was
nicht ist, kann ja noch werden!
Fruende, ich freue mich wie immer ueber all eure mails. Bitte mit umlauten schreiben, also ae, ue, und oe usw.
Und schickt mir ein bisschen kuehle luft!!
Surfin sahara,die beachparty kann weitergehen!!
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