Samstag, 3. November 2012

5. Etappe

die 5. etappe oder: wie es sich anfuehlt, gekocht zu werden

86 kilometer durch sand. 86 kilometer durch hitze mit gefuehlten 50 grad.86 kilometer durch eine ziemlich langweilige landschaft. und: ich habe es geschafft. 11 stunden und 08 minuten spaeter war ich im ziel. ich habe an allen 8 checkpunkten 1.5 liter wasser aufgenommen. ich kam mir vor wie ein kamel. ich habe so viel winforce gel gegessen, wie es nur ging und zum schluss habe ich mir noch den booster mit 160mg koffein gegeben, damit ich nicht noch ueber eine duene gestolpert bin. ja, ich habe es ueberstanden, aber ich werde so etwas sicherlich nicht nochmal wiederholen. die hitze hat mich einfach gekocht. bis kilomter 20 war noch alles gut. wir sind durch eine schoene landschaft gelaufen und kamen durch das unesco kulturerbe, auch tal des wales genannt. sehr schoen, aber keine zeit, um fotos zu machen... nach checkpunkt 3 ging es ueber eine steile duene bergauf und ich hatte meinen spass. so muss es sich auf dem piz bernina anfuehlen... danach kam allerdings keine eisfront, sondern eine hitzewelle, die ich so noch nie erlebt habe. ich bin von anfang an mit joel gerannt und wir hatten ein gutes tempo. er zog im naechsten tal das tempo allerdings nochmals an und ich merkte, dass mir die hitze einfach nur gut tat. ich musste stoppen und ging in ein wandertempo ueber. aber auch das brachte keine linderung. es war einfach so stickig, wie in einer finnischen sauna. mit jeder minuten wurde es heisser und mein inneres kuehlszstem versagte voellig. ich bekam sogar eine gaensehaut vor lauter hitze. zudem ging es noch durch einen canyon, wo kein einziger luftzug wehte. die kleinen duenen, die wir besteigen mussten, kam ich kaum hoch und ich fuehlte einen leichten schwindel und federleichte beine. ich musste das tempo nochmals verlangsamen und trank wie ein kamel. nach ca. 50 minuten merkte ich, wie sich allmaehlich die innere temperatur herunterkuehlte. aber zuvor war ich kurz davor, aufzugeben und sagte mir, dass ich so etwas nie wieder machen wuerde. als der naechste chekpunkt in sichtweite war, joggten wir wieder los. nach check 5 hatte ich dann aber die voellige krise und konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren, als auf die kilometer,die ich noch zu rennen hatte. es war schon sehr interessant, wie wenig ich dieses mal mental arbeiten konnte. auf den ersten 30 kilomtern hat mich die wuestenrennsemmel noch gut zum lachen gebracht, aber dann wurde auch sie nach und nach geroestet und hat sich lieber verzogen....
joel und ich entwickelten dann die taktik, dass wir immer bis zur haelfte des checkpunkts rennen wuerden und danach walken bis wir den naechsten check sehen wuerden. hat gut geklappt. und so liefen wir die checkpunkte ab und kamen dem ziel naeher. wir unterhielten uns nicht wirklich, sondern stoehnten eher abwechseld vor uns hin.. ich habe echt gelitten. als es dann endlich kuehler wurde, konnten wir wieder mehr joggen und als wir schliesslich den letzten check passiert hatten trabten wir zuerst im lockeren tempo , bis joel dann nochmals das tempo anzog, als ob die komplette mafia und die heilsarmee hinter uns her seien. im licht der stirnlampe stolperten wir mit bestimmt 10km/h ueber die kleinen sandboeppel und ich konnte nicht mehr vor lachen, weil wir bestimmt aussahen, wie gehetzte huehner im stall. nach endlosen metern hoerten wir endlich die trommeln und waren im ziel angekommen. yes. i have made it.
ein wahnsinniges erlebnis in dieser hitze. ich freu mich mega auf die antarktis!!!!!
die nacht war mehr schlecht als recht, weil meine hueften doch ziemlich schmerzten. sonst ging es aber bis kilomter 70 zemlich schmerzfrei. eine gute leistung.
ich freue mich, wenn wir morgen im hotel sind und ich endlich in einen pool springen kann.... es klebt alles ziemlich...
i did it again. die anderen frauen waren gut, aber in einer anderen liga. das ist ok, finde ich.....
hasta la vista....
wuestenflammi

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