Sonntag, 4. Mai 2014

Trainingsstart

Die Erholungsphase nach dem Nordpolmarathon hatte ich deutlich unterschätzt. Ich dachte, ich könnte die 42 Wettkampfkilometer einfach so wegstecken und das Training gewohnt fortsetzen. Da ich über eine sehr gute Körpersensorik verfüge, war mir relativ schnell klar, dass der Kopf mehr wollte als der Körper! Mein Körper signalisierte mir eine tiefe Müdigkeit und schickte an die Schaltzentralen im Gehirn Nachrichten wie : "schlaf jetzt sofort ein" / "Geh heute lieber Kuchen essen als trainieren"/ oder "meinst du wirklich, dass du heute 20 Kilometer rennen willst"? Mir kam es vor, als wäre die Wüstenrennsemmel aus ihrem Winterschlaf erwacht. Die konnte nämlich genau solche Fragen stellen. Mein Körper signalisierte also klar und deutlich Pause. Und wie reagierte das Hirn? Es schickete Antworten mit militärischem Unterton wie: "Weitermachen! Trainieren! Stärker werden! Nächster Wettkampf ist in 10 Wochen!" Ich war in der Zwickmühle zwischen Pause und Training. Und das stresste mich so sehr, dass ich selbst nachts keinen Schlaf fand. Was mir in einem solchen Dilemma oftmals hilft sind auf der einen Seite Fakten (Wettkampfprofil/ Vergleichen/ Erfahrung/ Zeiteinteilung) und auf der anderen Seite die Rückbesinnung auf das Wesentliche: Es gibt auch ein Leben neben dem Laufen! Und somit verpackte ich meine Trainingseinheiten in Alternativtraining: Schwimmen, Skitour und Speed-Hiking und Kleggen (die Mischung aus Klettern und Joggen in einer Sportart). Und was änderte sich? Der "Zwang", trainieren zu "müssen" verpuffte wie ein Maiskorn in der Pfanne, wenn es zu Ppocorn wird und das Wesentliche stand wieder im Vordergrund: Die Freude an Bewegung. Der Spass, neue Wege zu erlaufen, die Herausforderung, auch bei widrigen Wetterverhältnissen raus zu gehen und sich bei einem heißen Saunagang wieder zu entspannen.
Somit vergessen wir mal die zwei Wochen nach dem Nordpolmarathon, da diese eher der Selbstfindung dienten. Starten wir also mit der vergangenen Woche.
Mein Training richtet sich im Moment auf Verbesserung der spezifischen Grundlage, so dass ich länger und schneller bergauf laufen kann. Grundlage trainiere ich mit langen und langsamen Läufen oder auf Skitouren. Der zweite Schwerpunkt, und gleichzeitig der Wichtigste, ist das Bergauflaufen. Da können meine Gämslibeine ruhig noch einen Zahn zulegen. Somit ist mehr als 50 % des Training ab sofort im steilen Gelände. Ich bin gespannt und freue mich auf diese Abwechslung. Einzig und allein das Wetter und die vorhandenen Schneemassen könnten mir hier und da einen Strich durch die Rechnung machen. Obwohl: warum nicht bis in den Hochsommer auf Skitour gehen?
Montag Intervall mit 10x 2min bergauf/ Dienstag 22km (300hm) in Val Roseg / MI Skitour Diavolezzapiste im Schneesturm 8km (800hm)/ DO 11km zügiger DL morgens; 17km (1000hm) auf Mouttas Muragl/ FR Bergwiese bis auf Corviglia 12km (800hm)/ SA 19 km (1000hm) Mouttas Muragl/ SO Skitour Piz Palü (15km und 1400hm).
Zudem stand noch ein Termin in Südtirol bei UVU zum zweiten Fitting an. Die Schneiderinnen hatten schon ganz gute Arbeit geleistet, aber Heike von Einstein Consulting hatte doch noch einiges zu ändern. Toll ist aber, dass meine Ideen umgesetzt werden und Teamchef Basti sich immer wieder freut, wenn ich mit dem Thema Taschen ("Ich brauche keine Taschen!"..) anfange und meine Meinung nach 2 Stunden dann wieder ändere. Es ist echt nicht leicht und ich danke dem ganzen Team für die Geduld mit mir und meinen "Ideen" , die teilweise doch etwas wirklichkeitsfremd sind! Aber man darf doch noch träumen, oder?


Mein Musiktipp: Ein schöner Klassiker Jimmy eat world "Sweetness"
https://www.youtube.com/watch?v=ROatPGGMvXg




Der "Rotzärmel" an der UVU Racing Jacket ist einmalig!!

Palü, oh du mein geliebter Piz Palü! Das Triple mit Ski!


Che bella Engiadina!
Basti und Heike bei der Auswahl der Stoffe..

Sonderwünsche der Athletin...der Rotzärmel!

1 Kommentar:

  1. Anne-Marie I loved this post. It was fascinating to hear about your challenge between needing to recover and the desire to get out and run. It seems that you found a fantastic way to balance yourself with some great cross-training in the mountains. What race do you have coming up in 10 weeks?

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