Das neue Jahr ist da und ich melde mich mit neuer Energie zurück. Die Ruhephase ist beendet und meine Batterien sind wieder aufgefüllt. Der Speicher konnte entleert und neue Ideen eingepflanzt werden. Ich scharre mit den Hufen und ziehe wieder über die Trails von St. Moritz. Und das ungewöhnlich warme Wetter im Herbst hat neue Motivation geweckt. Bis vor ein paar Tagen konnte ich noch auf fast allen meinen Lieblingstrails hier im Tal rennen und springen und musste mich nur vor Eisplatten in Acht nehmen, um nicht ungewollt eine doppelte Flammersfeldsche Rolle hinzulegen. Nach dem letzten Race im September wollte ich die Laufschuhe ja eigentlich an den Nage hängen und mich meiner Karriere als Tennisspielerin oder Balletttänzerin widmen. Die kleine gelbe Filzkugel und auch mein Tennispartner mussten ganz schön dran glauben und die Tennishalle ist nun durch einige neue Beulen und Dellen im Dach verziert. Die Ballettlehrerin war immer sehr freundlich zu mir doch grosses Talent hat sie nie gesehen. Somit war ich dann eigentlich doch sehr froh, als mir die ersten zarten Kilometer auf den Haustrails wieder Freude machten. Einfach mal ganz easy losrennen, schauen, wie der Körper sich anfühlt, ja keinen Stress produzieren. Und es funktionierte. Schnell musste ich mir wieder ein neues Paar Laufschuhe kaufen und surfte im Internet bereits schon wieder auf dem DUV Kalender. Doch wie ist so etwas möglich? Pure Erholung. Zeit nehmen. Runterfahren. Ausruhen. Was anderes machen. Es gibt sicherlich noch 1000 andere Bezeichnungen, die das Gefühl beschreiben, wenn man sich erholt. Alle wissen, was es ist. Und es ist so herrlich. Man muss es nur machen. Nichts-Tun. Das kleine 1x1 des Rumhängen und gammeln. Es ist allerdings vielleicht genauso schwer und anstrengend, wie einen Marathon zu laufen und sich auf diesen mit einem 12 Wochen-Plan vorzubereiten.
Wenn der Kopf ausgeruht ist, dann sind auch fiese schnelle oder lange und harte Trainingseinheiten machbar. Dann kann man diese abspulen und sich motivieren und bis zum letzten Kilometer das Tempo hochhalten. 4200 Treppenstufen auf 2km Länge sind dann plötzlich in 35 Minuten geschafft. Und? War es anstrengend? Nö! Zweimal 800 Höhenmeter über die gleiche Strecke rauflaufen? Kein Problem (mal von der schlaflosen Nacht abgesehen!). Sprints auf der 400m-Bahn bei minus 8 Grad und Schnee? Super, was mach ich lieber!
Ich finde unseren menschlichen Organismus immer wieder phänomenal. Ein solch präzise abgestimmtes Zusammenspiel aus Funktionen ist wunderhaft! Deswegen: pflegt euch an allen Ecken, Kanten und Rundungen und seid lieb zu eurem Körper. Diesem Wunder!
Und mit diesem Wunderwerk geht es am 23. Januar beim Hong Kong 100 an den Start. Das kam ein bisschen überraschend und die Einladung liegt auch erst 6 Wochen zurück. Deswegen sind meine Erwartungen relativ bescheiden. Die Reise ist verbunden mit einem Meeting bei meinem Bekleidungssponsor UVU Racing in China. Ihr dürft gespannt sein: die Kollektion soll noch in diesem Frühjahr fertig werden!
Mein Musiktipp:
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