Ich stelle mir eher die Frage, was ich alles essen soll, bevor ich überhaupt in der Wüste rennen
werde! Wenn ich in der Woche im Durchschnitt 160km renne, und laut Pulsuhr pro
1km ca. 60 kcal verbrenne, dann sind das aufgerundet ca. 10000 kcal, die ich in
der Woche durch Bewegung verbrenne (oder auch verrenne). Hinzu kommt noch der
Grundumsatz, den meine Organe für die Aufrechterhaltung ihrer Funktion
benötigen, was bei mir in etwa 1500kcal ausmacht. Bei dieser Art der
theoretischen Rechnung muss ich also in der Woche ca. 20500 kcal zuführen oder
ca. 3000 kcal pro Tag. Eine ausgewogene Ernährung ist das Mittel der Wahl. Da
ich ein „Allesesser“ bin, steht bei mir bestimmt dreimal pro Woche Fisch auf
der Menuplan und zweimal Fleisch. Hähnchenbrust hat das meiste Eiweiss,
wohingegen Fisch viele gute Fette aufweist (besonders Lachs mit mehrfach
ungesättigten Omega-3 Fettesäuren). Und ein mageres Rinderfilet vom Metzger
meiner Wahl versorgt nicht nur den Eisen,- und Vitaminhaushalt, es schmeckt
auch einfach ziemlich gut. Neben tierischen Eiweissen verzehre ich aber auch gerne Hülsenfrüchte wie Linsen,
Kirchererbsen und Nüsse. Zudem decken diverse Obst,- und Gemüsesorten meinen
Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ab. Ich habe keinen
Plan, nach dem ich mich richte, aber ich esse im Moment sehr wenige
Kohlenhydrate. Dass ich damit satt werden würde, hätte ich im Vorfeld nie
gedacht. Pasta, Reis, Kartoffeln und Brot machen zurzeit nur einen ganz kleinen
Anteil in meiner Ernährung aus und ich muss sagen, dass ich mehr als satt
werde. Ich esse lieber das, worauf ich Appetit habe und lasse mich im
Supermarkt von den verschiedenen Gemüse,- und Obstsorten „inspirieren“. Und jetzt
kommt es: alle, die mich gut kennen wissen, dass ich normalerweise um Bananen
einen weiten Bogen mache. Wenn Bananen als Reiseproviant im Auto verzehrt
wurden, kann ich das auch nach Wochen noch im Fahrzeug riechen. Diese „Aversion“ kommt wohl daher, dass
ich damals, als ich noch aktive Handballerin gewesen bin, regelmässig die
Bananen, die mir meine Mutter in die Sporttasche gelegt hat („Damit du auch
genug Energie hast und viele Tore wirfst“), vergessen habe. Ich habe sie
solange vergessen, bis sie matschig und braun aus dem Seitenfach quollen.
Diesen Anblick kennen wohl die meisten. Nicht schön. Was ich aber eigentlich
sagen wollte: Ich bin doch tatsächlich am Anfang der Woche in den Supermarkt
gegangen und habe mir ein Kilo Bananen gekauft. Ich hatte plötzlich solch einen
Heisshunger auf die gelbe Frucht, dass ich am liebsten eine ganze
Bananenplantage gekauft hätte! Noch auf dem Weg zum Auto hatte ich bereits die
Erste verzehrt. Lecker! Und dann fragte ich mich, was denn da plötzlich mit mir
los sei! Über google und wikipedia habe ich mich dann schlau gemacht und
herausgefunden, dass Bananen sehr viel Magnesium, Kalium und Folsäure
enthalten. Alles Stoffe, die ich durch das Training vermehrt benötige. Dann
habe ich noch gleich Rote Beete und Zucchini recherchiert und auch hier konnte
ich feststellen, dass diese beiden Gemüsesorten meine Speicher an wichtigen
Elementen gut auffüllen: Zucchinis Hauptinhaltsstoffe sind Calcium, Eisen, Eiweiß, Jod, Kalium, Kupfer,
Magnesium, verschiedene Vitamine, Phosphor, Selen und die der roten Beete (oder
auch Randen genannt) haben neben Zucker und Eiweiß auch Vitamine der B-Gruppe, Folsäure und
Vitamin C. Zudem kommt noch, dass ich in mein Müsli nun immer eine Prise Zimt
gebe, denn dieses Gewürz wirkt antiseptisch, kreislaufanregend, entzündungshemmend
und Kreislauf- und blutdruckregulierend.
Natürlich esse ich
auch gerne mal was Süsses. Hier greife ich nicht nur im Moment auf meine
altbekannten Gummibären zurück. Gummibären gehen immer; nur nicht vor dem
Training. Dann gibt es Bauchzwicken. Aber für Gummibärlis (oder von meinen
amerikanischen und englischen Freunden gerne als „Gummies“ bezeichnet) würde
ich alles stehen und liegen lassen.
Die Quintessenz ist
nun, dass man bei der Wahl der Speisen hin und wieder mal in sich hinein hören
sollte und Gelüsten auch mal nachgeben darf. Es ist alles eine Frage der
Gewohnheit; aber auch die kann man ja immer wieder ändern!
Meine Trainingswoche
im Rückblick:
Am Montag ging es
mit meinen Kunden durch die Wälder und zum Krafttraining, so dass hier keine
zusätzliche Einheit mehr gefragt war. Der Dienstag gestaltete sich als 30km
Einheit bis zum Ende des Val Rosegs mit vollem Rucksack. Über den Wanderweg
rechts vom Fluss wieder retour. Der Mittwoch stand im Zeichen von Speedy Gonzales:
im sehr schnellen Tempo ging es zwei Runden um den St. Moritzersee bei
eiskalten Temperaturen und Gegenwind (9.5km in 37Minuten, HF 162).
Anschliessend noch eine Runde um den Champferer See für 12km in 49:18 Minuten
und HF 151. Danach trank ich eine extra Portion PowerPro Eiweisspulver…
Zwischendurch kam mir auch Irina Mikitenko entgegen (Deutschlands schnellste
Marathonläuferin mit 2h19) und winkte fröhlich.
Der Donnerstag wurde
auf zwei Einheiten geteilt: Morgens ging es mit vollem Gepäck nach Sils und
retour über den Via Engiadina (21km) und am Nachmittag nur mit leichtem Gepäck
ins Val Roseg bis zur ersten Brücke (23,5km). Ich fühlte mich gut!
Freitag entschloss
ich mich aus dem 4x4Minuten Intervalltraining ein langgezogenes Intervall von 27Minuten
bergauf auf den Hahnensee zu machen. Da noch Schnee und Eis auf dem Weg lagen,
musste ich mit Stöcken so gut es ging in Balance halten.
Samstag wieder ein
Zweiteiler, dieses mal anders herum: Morgens ins Val Roseg mit Gepäck bis zur
ersten Brücke und am Nachmittag mit dichten dunklen Wolken auf den Via
Engiadina (Salomonjacken halten was sie versprechen! Besonders die „Fast Wing
Jacket“ ist genial!). Am Sonntag war dann das Motto: „Auf die Corviglia rauf
wandern mit Stöcken jenseits der Wanderwege und so steil es geht“. PUH! Ich bin
mal eben die schwarze Piste neben der Chantarellabahn raufgesprintet. Und dann
genauso steil wieder runter. Wanderwege waren tabu! Meine Oberschenkel haben
sich gefreut; aber auch meine Füsse, denn die Koordination in einem solch
steilen Terrain ist schon ziemlich anspruchsvoll! Alles in allem 160km…
Mein Musiktipp: Mia. "Fallschirm"
Val Roseg |
Optimale Regeneration zwischen zwei Einheiten |
Ein kleines Workout zwischendurch... |
Auf der Corviglia im Schnee...brrr..kalt war es.. |
Corviglia |
Was ist hier falsch?! |
schön zu lesen, die Sache mit der Ernährung und danke für die Tipps. Schon lustig wie einem der Sport die Ernährung umstellt.
AntwortenLöschenKönnte nur nicht meinen Pasta Konsum runterfahren.
Weiterhin verletzungsfreies Training.
Thanks for the tips on what you eat during the week. Are you planning to write a review of the food you're taking with you to the Gobi? I'd love to read that!
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