Freitag, 23. November 2012

Bei Paulchen Esperanza



Auf einem Sportplatz in Benavidez hatten sich schon ca.30 Kinder aus allen von Paulchen Esperanza unterstützen Projekten eingefunden. Umberto und Petra eröffneten durch eine Rede das Event und auch ich dürfte einige Worte sagen! Die Kinder schauten mich mit grossen Augen an als ich von meinen Abenteuern durch die Wüsten erzählte! Mir wurde in diesem Moment endlich mal wieder bewusst, was ich da eigentlich leiste. Dass ich schon 750 km durch drei Wüsten gelaufen bin. Dass ich diese drei Wüsten gewonnen habe! Dass ich mit meinem "Hobby" Kindern in Not helfen kann.
Nach der Begrüssung gab es für die Kinder aus der Laufgruppe ein tolles t-Shirt mit Paulchen-Logo! Und dann folgte auch schon der Startschuss zum 15 Minuten-Lauf. Es war ja klar, dass die Kids wie von einer Tarantel gestochen losliefen! Einige liefen auch mit mir und ich versuchte mit meinen Spanischgrundkenntnissen eine kleine Konversation...

Nach dem Rennen gab es erst mal eine Stärkung und auch ich labte mich an der köstlichen Patisserie! Ich liebe einfach diese medialunas!
Und dann ging die Autogrammstunde los! Ich wusste ja gar nicht, wie mir geschah! Plötzlich standen 30-40 Kids um mich herum und wollten ein Autogramm auf die Postkarte, die wir haben drucken lassen. Die Kids waren echt toll!
Es gab dann noch eine musikalische Darbietung aus der Waldorfschule und noch ein lustiges Spiel. Zum Abschluss wurden Luftballons mit Wünschen steigen gelassen. Und zwei kleine Jungs fragten mich bis ins letzte Detail über meine Wüsten aus: wenn sie 18, respektive 20 Jahre alt seien, würden sie auch durch die Wüsten rennen! Ich werde es verfolgen!
Nach dem Event konnte ich mir noch andere Projekte anschauen, welche die Armut neben Reichtum sehr verdeutlichten. Es ist schon erschreckend, wie nah pure Einfachheit neben dem grössten Luxus ist. Dort ist Hilfe ist Form von einfachen baulichen Massnahmen angebracht. Ein Boden aus Beton hilft zum Beispiel gegen das Überfluten der Hütten bei heftigen Regenfällen. Das Einrichten mit einfachen Möbeln kann den Unterricht in den Schulen um 100% verbessern. So bekommen die Kinder wenigstens eine realistische Chance, eine schulische Grundausbildung zu erhalten, um dann nicht in den Strudel des ärmlichen Lebens ihrer Eltern zu geraten.
Durch die Laufgruppe haben die Kids die Möglichkeit, eine einfache sportliche Grundausbildung zu bekommen. Der Sinn dahinter ist einfach zu erklären: durch die regelmässige Bewegung kann man seinen Körper besser kennenlernen. Die Muskeln werden trainiert und geformt, was zu einem besseren Selbstvertrauen führt. Mit einem gestärkten Ich lassen sich die Anforderungen des Lebens besser meistern. Durch das Erreichen sportlicher Ziele (z.B. 15 Minuten ohne Pause rennen- was für viele im Moment ein zu grosses Ziel ist-sie es aber durch regelmässiges Training erreichen werden!) kann gelernt werden, wie man auch andere, alltägliche Ziele erreichen kann.
Was wir für die Laufgruppe dringend brauchen sind adäquate Sportkleider.
Wir freuen uns deswegen über jegliche Spende! Vielleicht gibt es ja Vereine, die ihre alten Vereinsanzüge nicht mehr brauchen. Oder vielleicht möchte jemand neue Anzüge stiften? Darüber würden sich die Kids sicherlich sehr freuen. Diese würden dann im Zuge des Erreichens eines persönlichen Ziels als Preis verteilt. Wer kennt es denn nicht, eine Belohnung für eine tolle Leistung!

Leider war mein Besuch in Buenos Aires am Sonntagabend auch schon wieder beendet. Mein Flug nach Ushuaia sollte ja erst am Dienstag gehen; aber am Dienstag sollte es einen Streik des öffentlichen Verkehrs in Buenos Aires geben! Panik stand auf meinem Gesicht! Nach einem beherzten Anruf am Sonntagabend zur Tatortzeit bei meinem Reisebüroagenten Ernst Hochstein (Reisebüro El Mundo im Sauerland) konnte ich ruhig schlafen: ich hatte den letzten Platz in der Montagsmaschine nach Ushuaia erhalten! Welch ein Glück im Unglück!
Somit fuhr mich Josef am Montagmorgen um 6 Uhr wieder zum Flughafen. In der Flughalle traf ich dann durch einen riesen Zufall den Argentinier Christian Colque- auch ein Grand slammer! Gemeinsam erreichten wir um14 Uhr dann das Ende der Welt! Welch eine Freude!
Die Zeit bis zum Meeting am Donnerstag verbrachte ich damit, durch die Strassen von Ushuaia  zu schlendern, Café con leche zu trinken, medialunas zu essen und mit Christian und Vicente in den Bergen joggen zu gehen. Wir liefen im Skigebiet die Piste bergauf und die Jungs konnten Uhr Material testen! Bergab durch Altschnee und über trails durch die Wälder bis zum Hotel zurück. Und am nächsten Tag ging es bei Schnee und Regen in den Nationalpark. Herrlich! Hier könnte ich auch gut und gerne die 250 km laufen!!
Ich freue mich nun wahnsinnig, dass ich in die Antarktis fahren darf!
Ich werde die Pinguine von euch Grüssen und mit ihnen tanzen!
Hasta luego!

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