ich habe das schlimmste ueberstanden:
die drakes passage! am donnerstagnachmittag ging es los und anfaenglich
war noch alles ziemlich ruhig. auf anraten der aerste klebte ich mir
jedoch vorsorglich das pflaster gegen ueblkeit hinters ohr und ich muss
sagen, gut, dass ich es kleben hatte. am abend wurde es dann schon etwas
unruhiger... und ich habe in der nacht kaum geschlafen. das wollte ich
dann am freitag nachholen. allerdings wurde die see immer unruhiger und
ich spuerte eine fiese uebelkeit hochsteigen. die wellen waren dann am
nachmittag unglaublich wild und es war berboten, an deck zu gehen.
warum? der wind betrug 50 knoten!! und das schiff krachte und aechste an
allen ecken und kanten. riesige wellen brachen an den fensterscheiben
und die weisse gischt verzierte das meer mit der einzigen farbe.
ansonsten alles schwarz.
ich bewegte mich nur langsam und musste mich immer wieder hinlegen, da de uebelkeit hochstieg.
ich versuchte es mit mentalem training
und atmete immer wieder bei jeder welle ein und aus. das half zumindest
etwas. und dann versuchte ich den rhythmus der wellen zu uebernehmen und
schaukelte im takt. das war besser!
beim abendessen konnte ich mich nicht auf das essen konzentrieren, da ich von diesen wahnsinngen wellen so fasziniert war!
ich fuehlte mich eigentlichganz gut,
doch das war erst die ruhe vor dem sturm. ich wollte vor dem schlafen
noch etwas lesen und setzte mich in die lounge. dort wurde es mir aber
ganz schnell ganz schoen uebel und ich ging schnellen schrittes in meine
kajuete. dort angekommen warf ich mich aufs bett und hoffte, dass sich
die ueblkeit schnell wieder verziehen wuerde. das war aber leider nicht
der fall und ich musste dann ploezlich wirklich ganz schnell zum wc.
allerdings ohne grossen erfolg.
danach versuchte ich zu schlafen, aber:
das schiff schaukelte in allen richtungen und ich rutsche im bett immer
wieder zum fussende und dann wieder zum kopfende rauf so ging das
bestimmt 4 stunden. ich musste mich beruhigen, dass ich nicht in panik
geriet. mit guter musik im ohr daemmerte ich dann so vor mich hin und
stellte mir vor, dass ich mit einer luftmatratze im pool oder in der
karibik entspannte.
am morgen hatte sich die uebelkeit gelegt und auch die see war ruhiger. ein angenehmes gefuehl.
wir werden hier rund um de uhr betreut
und immer ist etwas los, vortraege, uebungen fuer die sicherheit usw. -
oder wir essen. ein reichhaltiges fruehstucksbuffet, ein 3 gang
mittagslunch und ein 4 gang abendessen. und dann geht man wieder
schlafen.
55 teilnehmerinnen und teilnehmer aus
26 laendern gehen dieses jahr an den start. zudem sind noch ca. 40
andere "normale" passagiere auf dem boot, die natuerlich alle ganz
fasziniert und interessiert sind an dem, was wir da so machen! das
lockert die atmosphaere auch gut auf!
morgen, sonntag , geht es dann los. der
plan sieht so aus, dass wir um 5:30 fruehstuecken, um 6:30 auf die
beiboote (auch zodiacs genannt) steigen und um 7:30 der startschuss zur
ersten etappe faellt. und dann duerfen wir 13 stunden auf einem parcours
laufen. wenn die 13 stunden fertig sind, werden die runden gezaehlt,
die man gemacht hat. und so laueft das spiel auch in den naechsten tag
ab. so weit verstanden? es ist also ein ganz anderer modus als sonst und
es koennen schnell mal die gleichen ergebnisse erzielt werden. naja,
ich freue mich, dass es morgen nun endlich losgeht und ich in meinem
element - eis und schnee- rennen kann!
die sicherheitsregeln fuer die
landgaenge sind sehr streng. heute mussten wir unser gesamtes equipment,
welches wir tragen werden, mit einem staubsauger von moeglichen samen
und schmutz befreien! wenn wir das schiff verlassen, muessen wir die
gummistiefel duschen und mit seife und desinfektionsmittel waschen. wenn
wir zueruckkommen, die geiche prozedur. wir duerfen kein fleisch,
trockenfruechte, nuesse oder , ganz im speziellen, huehnerfleisch mit
auf die inseln nehmen. und wenn man mal muss, ist es mit dem ausschluss
vom rennen verbunden, wenn man in die freie natur pinkelt (entschuldigt
meine ausdrucksweise). wir haben immer eine portable toilette auf dem
parcours, die wir benutzen muessen. falls diese mal nicht mehr zu
erreichen ist, muessen wir spezielle beutel nehmen.
selbstverstaendlich duerfen wir keinen
muell auf der insel lassen, nicht mal die kleinste fluse! ich finde das
gut. an dieser hygiene sollten sich andere laender mal ein beispiel
nehmen...
die crew an bord ist sehr lustig. alle
machen immer scherze. gestern habe ich mal kurz auf der bruecke das
kommando uebernommen, weil der kapitaen eine rauchen war. habe das
schiff sicher durch die eisberge manoevriert.. vielleicht werde ich als
hilfkapitaen angestellt.
ansonsten kann man, wenn man eine
"normale reise" gebucht hat viele verschiedene aktivitaeten machen:
kajak fahren, schneeschuhtouren, oder einen berg besteigen mit martin
aus oesterreich oder bernd aus garmisch- beides bergfuehrer. vielleicht
habe ich auch noch die gelegenheit!
so, ich muss aufhoeren, es ist schon wieder essenszeit. dinner ruft!
danke fuer all eure mails, die ich schon lesen durfte. puh! das ist immer wieder so schoen!
und wenn ihr jetzt noch die umlaute
ausschreibt (ok, ihr hattet jetzt drei rennen dazu zeit, es zu
lernen!!!) , dann kann ich auch wirklich jede mail lesen.
viele liebe gruesse
flame on ice
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