Sonntag, 25. November 2012

Liebe Wüstenfreunde - Prerace!

ich habe das schlimmste ueberstanden: die drakes passage! am donnerstagnachmittag ging es los und anfaenglich war noch alles ziemlich ruhig. auf anraten der aerste klebte ich mir jedoch vorsorglich das pflaster gegen ueblkeit hinters ohr und ich muss sagen, gut, dass ich es kleben hatte. am abend wurde es dann schon etwas unruhiger... und ich habe in der nacht kaum geschlafen. das wollte ich dann am freitag nachholen. allerdings wurde die see immer unruhiger und ich spuerte eine fiese uebelkeit hochsteigen. die wellen waren dann am nachmittag unglaublich wild und es war berboten, an deck zu gehen. warum? der wind betrug 50 knoten!! und das schiff krachte und aechste an allen ecken und kanten. riesige wellen brachen an den fensterscheiben und die weisse gischt verzierte das meer mit der einzigen farbe. ansonsten alles schwarz.
ich bewegte mich nur langsam und musste mich immer wieder hinlegen, da de uebelkeit hochstieg.
ich versuchte es mit mentalem training und atmete immer wieder bei jeder welle ein und aus. das half zumindest etwas. und dann versuchte ich den rhythmus der wellen zu uebernehmen und schaukelte im takt. das war besser!
beim abendessen konnte ich mich nicht auf das essen konzentrieren, da ich von diesen wahnsinngen wellen so fasziniert war!
ich fuehlte mich eigentlichganz gut, doch das war erst die ruhe vor dem sturm. ich wollte vor dem schlafen noch etwas lesen und setzte mich in die lounge. dort wurde es mir aber ganz schnell ganz schoen uebel und ich ging schnellen schrittes in meine kajuete. dort angekommen warf ich mich aufs bett und hoffte, dass sich die ueblkeit schnell wieder verziehen wuerde. das war aber leider nicht der fall und ich musste dann ploezlich wirklich ganz schnell zum wc. allerdings ohne grossen erfolg.
danach versuchte ich zu schlafen, aber: das schiff schaukelte in allen richtungen und ich rutsche im bett immer wieder zum fussende und dann wieder zum kopfende rauf so ging das bestimmt 4 stunden. ich musste mich beruhigen, dass ich nicht in panik geriet. mit guter musik im ohr daemmerte ich dann so vor mich hin und stellte mir vor, dass ich mit einer luftmatratze im pool oder in der karibik entspannte.
am morgen hatte sich die uebelkeit gelegt und auch die see war ruhiger. ein angenehmes gefuehl.

wir werden hier rund um de uhr betreut und immer ist etwas los, vortraege, uebungen fuer die sicherheit usw. - oder wir essen. ein reichhaltiges fruehstucksbuffet, ein 3 gang mittagslunch und ein 4 gang abendessen. und dann geht man wieder schlafen.
55 teilnehmerinnen und teilnehmer aus 26 laendern gehen dieses jahr an den start. zudem sind noch ca. 40 andere "normale" passagiere auf dem boot, die natuerlich alle ganz fasziniert und interessiert sind an dem, was wir da so machen! das lockert die atmosphaere auch gut auf!

morgen, sonntag , geht es dann los. der plan sieht so aus, dass wir um 5:30 fruehstuecken, um 6:30 auf die beiboote (auch zodiacs genannt) steigen und um 7:30 der startschuss zur ersten etappe faellt. und dann duerfen wir 13 stunden auf einem parcours laufen. wenn die 13 stunden fertig sind, werden die runden gezaehlt, die man gemacht hat. und so laueft das spiel auch in den naechsten tag ab. so weit verstanden? es ist also ein ganz anderer modus als sonst und es koennen schnell mal die gleichen ergebnisse erzielt werden. naja, ich freue mich, dass es morgen nun endlich losgeht und ich in meinem element - eis und schnee- rennen kann!

die sicherheitsregeln fuer die landgaenge sind sehr streng. heute mussten wir unser gesamtes equipment, welches wir tragen werden, mit einem staubsauger von moeglichen samen und schmutz befreien! wenn wir das schiff verlassen, muessen wir die gummistiefel duschen und mit seife und desinfektionsmittel waschen. wenn wir zueruckkommen, die geiche prozedur. wir duerfen kein fleisch, trockenfruechte, nuesse oder , ganz im speziellen, huehnerfleisch mit auf die inseln nehmen. und wenn man mal muss, ist es mit dem ausschluss vom rennen verbunden, wenn man in die freie natur pinkelt (entschuldigt meine ausdrucksweise). wir haben immer eine portable toilette auf dem parcours, die wir benutzen muessen. falls diese mal nicht mehr zu erreichen ist, muessen wir spezielle beutel nehmen.
selbstverstaendlich duerfen wir keinen muell auf der insel lassen, nicht mal die kleinste fluse! ich finde das gut. an dieser hygiene sollten sich andere laender mal ein beispiel nehmen...

die crew an bord ist sehr lustig. alle machen immer scherze. gestern habe ich mal kurz auf der bruecke das kommando uebernommen, weil der kapitaen eine rauchen war. habe das schiff sicher durch die eisberge manoevriert.. vielleicht werde ich als hilfkapitaen angestellt.
ansonsten kann man, wenn man eine "normale reise" gebucht hat viele verschiedene aktivitaeten machen: kajak fahren, schneeschuhtouren, oder einen berg besteigen mit martin aus oesterreich oder bernd aus garmisch- beides bergfuehrer. vielleicht habe ich auch noch die gelegenheit!

so, ich muss aufhoeren, es ist schon wieder essenszeit. dinner ruft!
danke fuer all eure mails, die ich schon lesen durfte. puh! das ist immer wieder so schoen!
und wenn ihr jetzt noch die umlaute ausschreibt (ok, ihr hattet jetzt drei rennen dazu zeit, es zu lernen!!!) , dann kann ich auch wirklich jede mail lesen.

viele liebe gruesse
flame on ice

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen