Montag, 22. Oktober 2012

Frau Holle, Vermicelli und Materialoptimierung: Sahara, ich komme!



Die erste Woche „Tapering“ habe ich überstanden. Es ist gar nicht so einfach, den Trainingsumfang um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Ich bin es gewohnt, jeden Tag über mein Training nachzudenken und mir zu überlegen, auf welcher Strecke ich die Kilometer rennen möchte. Über diese Frage brauchte ich mir letzte Woche keine Gedanken mehr zu machen und war überrascht, wie viel Zeit ich plötzlich wieder für andere Dinge hatte. Ich war trotzdem jede freie Minute mit meinem nächsten Wettkampf in der Sahara beschäftigt und verbrachte Stunden damit, mein Equipment zu sortieren, zu wiegen, zu verkleinern, auszutauschen, wegzulegen, einzupacken, umzupacken und ja, natürlich, alles abzuschneiden! Jegliches Etikett und jegliches „Übergepäck“ muss zuhause gelassen werden. Selbst der Stil der Zahnbürste ist mit dem Brotmesser abgesägt und das WC-Papier wie abgezählt. Ich werde dieses Mal aufpassen, dass ich mich von jeglichen Magen-Darm-Viren fernhalte, damit meine Ration aufgeht.
Wollt ihr wissen, was ich alles im Rucksack habe? Also gut, ich lüfte das Geheimnis:
1 Rucksack XA 25 Salomon
Isomatte von Thermarest „Neo-Air, Grösse 118cm, 200g
Schlafsack von Yeti, 520g
2 Trinkflaschen
1 Frontpack XA 5 Salomon
1 Paar Socken Compressport
1 Shirt Salomon
1 Paar Ärmlinge Salomon
1 Shorts Salomon
1 Mütze Salomon
1 Sonnenbrille „Dust“ von Julbo
6 Trek`N`Eat Trekkingmahlzeit
6 Winforce PowerPro
6 Winforce Carbo Basic Plus
13 Winforce Ultra Engery
1 Cashewnüsse
1 getrocknete Beeren
2 Bärenbiber
6 Reisswaffeln
125g Trekkingkkekse (mit 435kcal!!)
9 Türkischer Nougat
2 Cracker Tuc
2 Tüten Chips
Bouillon
7 Teebeutel
7 Kaffeesticks
1 Tüte Gummibären
Sonnencreme
Lippenpflege
1 Löffel
2 Stirnlampen
1 Rücklicht
1 Kompass
20 Sicherheitsnadeln
Schmerzmittel, Antibiotika, Anti-Allergikum,
Elektrolyte
1 Bandage
12 Blasenpflaster
12 Alkoholtupfer
1 Desinfektionsspray
6 Piniol-Neck-Relax
1 Zahnpasta für 6 Tage
1 Zahnbürste
1 Multitool (Swisscard)
1 Flickmaterial für Matte
1 Oropax
1 Schlafmaske
2 Notfallpfeifen
1 Plastikflasche 1 Liter
1 Biwaksack
9 kleine Tablettenhandtücher
42 Blätter WC Papier
10 Blätter Feucht-WC-Papier


Noch Fragen? Sollte ich etwas vergessen haben?
Bei vielen Dingen handelt es sich übrigens um „Pflicht-Material“, welches der Veranstalter vorschreibt. Wir müssen beispielsweise 2000 kcal pro Tag dabei haben. Mit meinem Essen komme ich auf knapp 15000 kcal für die 7 Tage. Das sollte reichen. Von der Kleidung her bin ich auf warme Temperaturen eingestellt und habe ein kurzes Shirt und eine kurze Shorts als „Freizeitbekleidung“ eingepackt. Und dann rocke ich einfach mal durch die Sahara!

Hier meine Trainings-Tapering-Woche in Worten:
Am Montag hatte Frau Holle ihren grossen Auftritt und hat sich so dermassen in die Kissen geschmissen, dass es knapp 12 Stunden geschneit hat. Meine Mentaltrainerin Elisabeth gab mir den Tipp, ich sollte doch mein Equipment für die Antarktis testen gehen. Gesagt, getan. Mit meinen neuen Salomon Snowcross-Schuhe stapfte ich dann durch fast kniehohen Pulverschnee um den Champferersee und war von den neuen Schuhen mehr als begeistert. Antarktis, ich komme! Am Dienstag das gleiche Spiel nochmals. Mittwoch und Donnerstag standen im Zeichen der aktiven Erholung. Zudem verbrachte ich wieder einige Stunden im Supermarkt: immer auf der Suche nach neuen Lebensmitteln, die leicht und viele Kalorien haben! Freitag kombinierte ich wieder ein Lauf-Schwimmtraining, was mir immer besser gefällt. Das Schwimmen im Anschluss an ein Lauftraining ist einfach für die Gelenke und die Muskeln sehr entspannend. Das gute Wetter am Samstag spornte mich an, nochmals zum Lej Alv zu rennen. Zusammen mit Coach Tobias walkten wir die Skipiste hoch (bzw. ich walkte, er walkte mit dem Bike…), um dann die Finnenbahn im knietiefen Schnee vorzufinden. Die erste Runde meines Intervalltrainings (6x5 Minuten mit HF 160-170) war ziemlich mühsam und ich schnaufte wie eine Eisenbahn. Die folgenden Runden flogen dafür nur so an mir vorbei und ich genoss es einfach nur, an meinem Lieblingsort nochmals trainieren zu können.
Und am Sonntag konnte ich bei 20 Grad der Via Engiadina nicht widerstehen und machte meine Runde über den „Dächern“ von St. Moritz.
In dieser Woche wurde ich auch kulinarisch sehr verwöhnt. Am Mittwoch zauberte mir Laura ein feines Menü und am Samstag ging es mit Petra Hammelmann (Gründerin der Stiftung Paulchen Esperanza), Berthold, Birgit und Rüdi zu einem feinen Schmaus. Sonntag stand ein Team-Treffen von www.nordic-online.ch bei Markus Schild auf dem Programm, wo ich wieder mal ein neues Wort auf Schwiizerdütsch kennen lernte: Vermicelli! Was? Ein aus Maronenpüree angefertigtes Dessert, wobei das Maronenpüree durch eine Presse gedrückt wird und Spagettihaare rauskommen. Diese Bezeichnung wählte ich zumindest bisher immer für dieses Dessert. Von Markus, Adriano und Claudia wurde ich dann eines Besseren belehrt. Egal, geschmeckt hat es so oder so! Und dann kam noch ein Päckli eines Fans: Heidi schickte mir ein bisschen Wegzehrung! 10kg Haribo frisch aus Deutschland! Solche Überraschungen liebe ich ja! Vielen Dank!

Am Donnerstag geht es dann also mit dem Flieger nach Kairo und am Sonntag ist Rennstart. unter http://www.4deserts.com/sahararace/ findet ihr alle Infos zum Rennen und könnt mir auch unter http://www.4deserts.com/sahararace/email Mails schreiben! Darauf freue ich mich jetzt schon! 
Diesen Blog werde ich auch jeden Tag (hoffentlich) aktualisieren können... 
Bleibt dabei!


Mein Musiktipp: Ein alter Klassiker!!



Links oder rechts?! Powder!!

Salomon Snowcross

Am Lej Alv

Vorher...

...nachher!

I love Haribo!!!

1 Kommentar:

  1. Good luck for the race in the Sahara! It's great to see how your gear is changing as you do each race in the series, but the Haribo is always the same =).

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