Montag, 29. Juni 2015

Laptops und Turnschuhe für Tansania

Mein Projekt "Bottom Up Climbs" führt mich dieses Jahr nach Afrika. In Tansania steht der höchste Vulkan Afrikas- der Kilimanjaro mit 5895 Metern. Auf meiner Reise auf den afrikanischen Kontinent werde ich auch die Projekte der Stiftung Paulchen Esperanza besuchen, für die ich als Botschafterin tätig bin. In Daressalam wird seit Jahren ein Waisenhaus betreut und mit Spenden versorgt. Ganz konkret suche ich für die Kinder gebrauchte, aber noch funktionsfähige Laptops samt Ladekabel. Wer noch ein solches Gerät im Schrank stehen hat, kann es mir gern bis zum 10. Juli zukommen lassen (Tel. 079 433 67 02). Zudem würde ich gerne auch Joggingschuhe mitbringen: wer hat noch ein Paar, das nicht mehr gebraucht wird?

ABGABE: Im SKISERVICE CORVATSCH Silvaplana-Surlej oder Pontresina bis 10. Juli 2015!
Herzlichen Dank!

Alle Infos zur Stiftung auf:

Wer unser Projekt finanziell unterstützen möchte, kann dies auf der Crowdfunding - Seite machen: es warten tolle Angebote für die Spender!


Dienstag, 2. Juni 2015

Weltmeisterschaft in Annecy: Was für ein Rennen!!

Es ist schon eine sehr große Ehre, im Trikot der deutschen Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft an den Start zu gehen. Bei meinem Debüt war ich doch schon sehr aufgeregt und hatte absolut keine Ahnung, was mich erwarten sollte. Über 300 Athletinnen und Athleten aus 38 Nationen waren gemeldet und trafen am Donnerstagabend bei der Eröffnungszeremonie zusammen. Jede Nation hatte eine Fahnenträgerin und durfte stolz die Nationalfarben präsentieren. Der äußere Rahmen war zwar etwas kleiner als bei einer Fußballweltmeisterschaft, aber es war mindestens genauso aufregend und spannend! Bevor wir zur Präsentation auf die Bühne gebeten wurde, gab es ein tolles Showprogramm mit verschiedenen Beiträgen aus Gleitschirmpiloten, Fallschirmspringern, Hochspringern und Breakdance. Es war ein tolles Gefühl sich als Mannschaft dem Publikum zu präsentieren. Mit einem Dinner wurde der Abend dann nicht allzu spät beendet. Am Freitag stand die Entspannung an oberster Stelle. Zudem bekamen wir beim technischen Meeting noch die letzten Informationen und Tipps zur Strategie. Hier hörte ich besonders interessiert zu, da sich meine Erfahrung mit Ultra-Trail-Races noch sehr in Grenzen hält. Unser Betreuer Jens gab uns mit auf den Weg, dass der Wettkampf erst nach der Hälfte richtig losgehen würde und wir uns die Kräfte gut einteilen sollten. Da ich mir eigentlich nie eine Renntaktik überlege, wollte ich es dieses Mal versuchen!
Um 3:30 Uhr war der Start in der Dunkelheit des Morgens und im Licht eines kleinen Feuerwerks rannten wir los, als wenn wir auf der Flucht wären. Ich ließ mich mitreißen und stürmte die ersten flachen Kilometer in einem sehr schnellen Tempo mit. Die ersten 1250 Meter im Anstieg ließ ich es dann etwas langsamer angehen. Die Trails im Wald waren sehr matschig und rutschig, da es in der Nacht geregnet hatte. Bei einer unglücklichen Landung in einem Matschloch dachte ich schon, mein Rücken sei gebrochen! Aber nach einer kurzen Schockphase war alles wieder gut. Der Morgen graute, als ich den ersten Verpflegungscheckpunkt erreichte. Unser Betreuerteam hatte alles gut vorbereitet und ich konnte schnell meine Flaschen auffüllen und wieder weiter rennen. Die Tatsache, dass ich als 24.igste im Rennen war, machte mir doch etwas Sorge. Das Teilnehmerfeld war bei den Männern und Frauen einfach enorm stark und die Weltelite rannte ein ganzes Stück weiter vor mir. Ich motivierte mich weiterhin durchzuhalten, da ja auf 85km so einiges passieren kann. Beim ersten Abstieg merkte ich dann schnell, dass mein Kopf nicht im Downhill-Modus war, da ich jeden Schritt wohl überlegte. Das machte ich total langsam und ich wurde von einigen vielen Läuferinnen überholt, was mich total wahnsinnig machte. Beim nächsten Aufstieg konnte ich dann wieder an allen vorbeiziehen, was mich überraschte, da uphill normalerweise nicht so meine Stärke ist. Somit verlor ich trotzdem bestimmt 10 Plätze. Ab Kilometer 60 oder 65 merkte ich dann, dass ich langsam in Fahrt kam und auch das es bergabwärts besser lief. Aus unserem Team wurde ich dann von Ildiko bei Kilometer 70 überholt... wir motivierten uns gegenseitig, da es ihr auch nicht so gut ging.
Beim dritten Verpflegungsposten füllte ich wie gewohnt alle Flaschen auf und das Team agierte sehr eingespielt: "Willst du noch was essen? Magst Du Käse oder ein Brot? Und was ist das überhaupt für ein Keks, den du da immer isst (Bärenbiberli!)..." Ich schüttete mir das Iso-Geträn rein, zusammen mit einem Booster und dann noch eine Salztablette. Irgendetwas in dieser Mischung passte nicht ganz zusammen und fortan rannte ich mit übelsten Seitenstechen weiter. Ich glaube, diese Mixtur hat meinen Magen etwas überreizt... Wieder etwas gelernt.
Der letzte Aufstieg zog sich dann lange hin. Die Steigung war nicht sonderlich schwer, aber ich marschierte trotzdem lieber in einem schnellem Tempo, als dass ich joggen wollte.  Vielleicht würde ich so eine Steigung beim nächsten Mal auch joggen: da fehlt es mir einfach an Erfahrung! Nachdem ich den letzten Gipfel passiert hatte, ging es 750 Meter auf ca. 4 Km Länge bergab. Der Trail war anspruchsvoll, eigentlich ganz mein Favorit! Und siehe da: die Beine rollten wie von selbst, die Stöcke gaben mir den notwendigen Halt und der Kopf war frisch! Wer hätte das gedacht. Und so konnte ich noch ein paar Damen überholen, da ich es einfach krachen ließ. Der letzte Kilometer in Richtung Ziel war dann auch nochmal super schnell, da ich schon wieder eine Dame im Rücken hatte. Mit einer Zeit von 11 Stunden 21 Minuten und dem 21.igsten Rang bin ich eigentlich sehr zufrieden. Wäre es bergab besser gegangen, wäre eine schnellere Zeit möglich gewesen. Und dann hätten wir vielleicht auch noch den 3. Platz in der Teamwertung geholt. Somit wurden wir Frauen "nur" 4.- was die internationalen Fachbeobachter aber allemal erstaunte!
Im Zielbereich habe ich mich dann erstmal am Buffet durchgegessen, da mein Körper doch etwas hungrig war. Dazu noch einen fetten Oat King Riegel mit Erdnussbutter und die Regeneration konnte starten!
Es war ein tolles Erlebnis und das deutsche Team ist eine super Gruppe von lustigen Leuten. Als ehemalige Handballerin bin ich es ja gewohnt, in einer Mannschaft zu "spielen". Ich habe mich gefreut, dass ich bei einer Weltmeisterschaft dabei sein konnte. Ich habe viel gelernt und hoffe, dass ich diese Erfahrung in die nächsten Wettkämpfe einbauen kann. Vielen Dank an alle, die mitgefiebert haben. Fotos folgen!
Resultate:
http://maxirace.livetrail.net/classement.php?course=monde