Montag, 22. Juli 2013

Bottom Up Switzerland

Der Countdown läuft:
In drei Tagen starte ich mein neues Projekt "Bottom Up Switzerland":
Ich renne vom tiefsten Punkt der Schweiz in Ascona auf den höchsten Punkt die Dufourspitze. 
Die Strecke ist 210 Kilometer lang und führt mich 9500 Höhenmeter bergauf. Ich habe mir überlegt, innerhalb von drei Tagen von Ascona bis nach Zermatt zu joggen, womit ich knapp 180 Kilometer zurücklegen werden. Hier meine Zusammenfassung:
Donnerstag, 25.7.: Start in Ascona bis zur CAS Hütte Basodino (52km)
Freitag, 26.7.: Basodino bis nach Fiesch (60km)
Samstag, 27.7.: Fiesch bis nach Zermatt (ca. 65km)
Sonntag, 28.7.: Aufstieg Monte Rosa Hütte
Montag, 29.7.: Gipfel Dufourspitze auf 4636m

Zudem wird mich auch wieder das Maskottchen der Stiftung "Paulchen Esperanza" begleiten, um noch mehr Aufmerksamkeit für die sozialen Projekte zu erlangen. Der Eisbär wird in meinem Rucksack jeden Tag dabei sein und die Geschichte hautnah miterleben.www.paulchen-esperanza.de 
Wir freuen uns wie immer über jede Spende für die Projekte in Südamerika, Tanzania und Sri Lanka.

Xaver Walser aus St. Moritz wird mich bei diesem innovativen Projekt mit der Kamera begleiten und einen tollen Film drehen. www.subgraviti.com 

Da ich einen GPS Tracker dabei habe, könnt ihr mich ab Donnerstagmorgen live verfolgen auf: 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Freitag, 12. Juli 2013

Spiegel TV am Samstag, 13.07.2013

Am Samstag könnt ihr euch einen gemütlichen Fernsehabend machen: Um 20:15 Uhr kommt auf VOX die Sendung Spiegel TV zum Thema "Grenzgänger-Die Succht nach Adrenalin":
(...)
Anne-Marie Flammersfeld (33), die Personal Trainerin hat gerade beim 1000-Kilometer-Lauf '4 Desert Race' durch vier Wüsten teilgenommen. Um ein Rennen wie dieses zu bestehen ist die mentale Stärke ausschlaggebend, sagt die junge Frau. Um sich optimal auf den extremen Lauf vorzubereiten, trainierte die 33-Jährige sogar auf einem Stepper in der Sauna. Außerdem ließ sie sich von einer Mentaltrainerin coachen.

Anne-Marie Flammersfeld (33), die Personal Trainerin hat gerade beim 1000-Kilometer-Lauf '4 Desert Race' durch vier Wüsten teilgenommen. Um ein Rennen wie dieses zu bestehen ist die mentale Stärke ausschlaggebend, sagt die junge Frau. Um sich optimal auf den extremen Lauf vorzubereiten, trainierte die 33-Jährige sogar auf einem Stepper in der Sauna. Außerdem ließ sie sich von einer Mentaltrainerin coachen.
Warum setzen sich Menschen freiwillig Strapazen und Gefahren aus? Was verrät uns das über ihren Charakter? Liegt die Lust am Risiko in der Natur des Menschen?
Mit Hilfe von Sportpsychologen der TU München und zwei ausgewiesenen Experten des Extremsports, Anne-Marie Flammersfeld und Bergsteigerlegende Reinhold Messner, sucht SPIEGEL TV in der großen Samstags-Dokumentation nach Antworten.

Anne-Marie Flammersfeld (33), die Personal Trainerin hat gerade beim 1000-Kilometer-Lauf '4 Desert Race' durch vier Wüsten teilgenommen. Um ein Rennen wie dieses zu bestehen ist die mentale Stärke ausschlaggebend, sagt die junge Frau. Um sich optimal auf den extremen Lauf vorzubereiten, trainierte die 33-Jährige sogar auf einem Stepper in der Sauna. Außerdem ließ sie sich von einer Mentaltrainerin coachen.
Anne-Marie Flammersfeld (33), die Personal Trainerin hat gerade beim 1000-Kilometer-Lauf '4 Desert Race' durch vier Wüsten teilgenommen. Um ein Rennen wie dieses zu bestehen ist die mentale Stärke ausschlaggebend, sagt die junge Frau. Um sich optimal auf den extremen Lauf vorzubereiten, trainierte die 33-Jährige sogar auf einem Stepper in der Sauna. Außerdem ließ sie sich von einer Mentaltrainerin coachen.

Sonntag, 7. Juli 2013

Wie ein langer Lauf zum Disaster wird...

Wir Ultraläufer sind ja keine Übermenschen, obwohl das viele glauben. Bei den Wüstendurchquerungen habe ich oft Spitznamen von anderen Läufern erhalten, wie zum Beispiel: Wonderwoman, Maschine, You are not human, usw.. Was ich euch heute sagen muss, ist die geballte Wahrheit: Auch Wonderwoman hat mal schlechte Tage, an denen so rein gar nichts läuft. Dabei müsste ich es doch mittlerweile echt wissen, wie ich einen langen Lauf von 40 Kilometern anzugehen habe. Sollte ich zumindest meinen. Was ist also passiert? Mal der Reihe nach:
Bereits am Freitagvormittag habe ich mir Gedanken zu meinem langen Lauf am Sonntag gemacht. Ich wählte diesen Tag aus, da ich mich am Samstag zu einem Ballett-Workshop (!) im Parc Serlas angemeldet hatte. Ballett? Jawohl! Ich möchte bei meinem einseitigen Laufpensum auch mal neue Bewegungen einstudieren und Ballett ist sicherlich auch gut für die Haltung! Somit plante ich den Longjog für Sonntag ein. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Nachdem ich beim Ballett festgestellt habe, dass auch trainierte Personen Schwierigkeiten haben, sich auf einem Bein zu halten und das andere elegant zu strecken (unmöglich! Was bin ich in der Hüfte unbeweglich!), war es gerade einmal Mittagszeit, als ich wieder zu Hause ankam. Was tun mit dem angebrochenen Tag? Laufen gehen. Und zwar das Pensum von Sonntag mal eben auf den Samstag verlegen. Mal eben 40 Kilometer joggen... Vielleicht habe ich mit der Zeit vergessen, wie anstrengend es sein kann.
Ich starte also bei bestem Sonnenwetter und merke schon nach den ersten Kilometern, dass ich den halben Butterzopf lieber nicht hätte essen sollen (Fehler Nummer 1: Niemals Zopf 15Minuten vor dem Start essen). Auf dem Weg ändere ich dann nochmals die Strecke, so dass ich von St. Moritz über die Via Engiadina bis nach Maloja und retour laufe (Fehler Nummer 2: Niemals die Strecke hin,-und herändern). Die paar Höhenmeter bis zum Einstieg des Höhenwanderwegs ziehen sich endlos und ich pfeiffe bereits jetzt aus der Lunge. Weiter gehts bis zum ersten Sturz über zwei, drei kleine Steinchen! Ich fass es nicht! Geschickt und geübt strauchel ich auf allen Vieren nach vorne und kann meine Knie gerade noch vor blutigen Erkenntnissen schützen (Fehler Nummer 3: Niemals die Füsse über den Boden schleifen lassen; oder wie hat die Ballettlehrerin so schön gesagt: "Werde Herrin über deine Füsse!" Wie Recht sie doch hatte!). Ich plage mich weiter bis zum oberen Höhenweg über Plaun da Lej und ziehe das Tempo bergauf nochmals bis nach Blaunca an. Es läuft. Beim Bergablaufen verlaufe ich mich nochmals, und obwohl ich dies bemerke und weiss, dass ich dadurch eine Abkürzung genommen habe, drehe ich nicht um, sondern kürze einfach ab! (Fehler Nummer 5: Niemals abkürzen, denn sonst kommt man nie auf die gewünschten Kilometer!). Auf dem Wanderweg ab Maloja bis nach Sils ein Massenbetrieb angesagt. Klar, es ist ja auch Samstagnachmittag und Sonnenschein! Ich schlängel mich durch die Horden von Spaziergängern durch und wie sollte es anders sein, keiner grüsst zurück auf mein, ich gebe es zu, mürrisch "Grüeeeeziii"! So ist es eben: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch hinaus (Fehler Nummer 6: Zu denken, wenn man schlecht drauf ist, dass die anderen gut drauf sind und einem aus dem Weg gehen und dabei noch freundlich grüssen!). Ich laufe weiter über Stock und Stein und was passiert als nächstes? Ich stolpere schon wieder über einen kleinen Stein und schramme dieses Mal mit Schulter und Unterschenkel über den steinigen und staubigen Boden. Genervt ziehe ich die Kopfhörer aus den Ohren und packe den iPod in den Rucksack. Vielleicht hilft es ja. (Fehler Nummer 3 wiederholt sich). Der schmale Wanderweg lässt kein Passieren zu, so dass ich den Wanderern immer leicht zurufe. Doch die Frau, die mir nun im Weg ist (Fehler Nummer 7: Zu meinen, man sei allein auf den Wanderwegen unterwegs!), hat taube Ohren: Ich: "Grüeeeeziiii"! Sie: Keine Reaktion. Ich: "Haaaalo"! Sie: Keine Reaktion. Ich: "Halooooooo?!" Sie (entrüstet!): "Hier wird gewandert!" Ich: "Aber ich jogge!" Sie: "Hier wird im langsamen Tempo gewandert, weil das ein Wanderweg ist!" Ich: "Mannnn, heute nerven echt alle!", und springe über ein kleines Felsband an ihr vorbei. Wenige Minuten später: Eine Gruppe mit Hund. Mit Schäferhund. Mit Schäferhund ohne Leine. Prinzipiell habe ich keine Angst vor Hunden. Aber vor Schäferhunden ohne Leine fürchte ich mich schon. Natürlich spürt auch der Hund mein Verhalten und läuft bellenderweise auf mich zu. Ich erstarre zur Salzsäure. Der Hund bellt weiter, die Besitzer kümmert es nicht. What the F***! Ich rufe zu den Besitzern, eine Dame kommt auf mich zu, hält den Hund fest und entschuldigt sich. Wenigstens etwas! Mit einem Herzschlag von 190 versuche ich in meinen Rhythmus zu finden, merke aber schnell, dass ich mich die Szene mit dem Hund ganz schön aus dem Konzept gerissen hat (Fehler Nummer 8: Dem Hund die Angst zu zeigen!). Ich schlurfe weiter vor mich hin und denke, dass eine alte Oma warscheinlich schneller wäre als ich zu dem momentanen Zeitpunkt (Fehler Nummer 9: Sich mit anderen zu vergleichen!). Als ich endlich am St. Moritzer See ankomme, zeigt die Suunto GPS-Uhr 36 Kilometer an. Ich wollte 40 Kilometer laufen- aber wenn man offensichtliche Abkürzungen einbaut, braucht man sich nicht zu wundern. Ich überlege noch, ob ich die 4 Kilometer mit der Seerunde beenden soll, stecke dann aber lieber die Beine in den eiskalten Inn und fange an zu überlegen, was eigentlich so falsch gelaufen ist. Während ich meinen Winforce Power Pro Regenerationsshake trinke, fallen mir all die Fehler ein, die ich gerade aufgeschrieben habe. Interessant, wirklich interessant!
Mein Musiktipp: Tocotronic "Gehn die Leute auf der Strasse"
http://www.youtube.com/watch?v=eu2W0GXFF58

P.S.: Der Samstag war wohl wirklich ein Tag der Nerven. Habt ihr das Wimbledonfinale gesehen?