Sonntag, 26. Januar 2014

Es geht bergauf...

... auch wenn es nur mit der Bergbahn ist! Um ein bisschen Abwechslung in mein Reha-Programm zu bringen, nutze ich jeden Tag Sonnenschein der letzten Woche, um mit den Bergbahnen auf die Berghütten zu fahren. Dort oben war es schön und ich fühlte mich wohl zwischen all den Touristen mit Stöcken und Wanderrucksäcken. "Ach, ist es schön, Ferien zu haben", hörte ich es vom Nachbarstisch und blickte in ein rundum glückliches Gesicht. Ja, Ferien, das wäre was, denke ich und klappe mein Buch über Trainingswissenschaften auf, um mich wenigsten auf diesem Wege ein wenig zu abzuheben. Aber erstmal bestelle ich mir Cappuchino und Kuchen- ein leerer Bauch studiert ja nicht gern- und geniesse die Aussicht über das wunderschöne Tal. Eigentlich geht es mir doch ganz gut, denke ich, eigentlich fühlt es sich auch bei mir an, wie Ferien. Wären da nur nicht die Fäden in meinem Knie und diese Unbeweglichkeit und , ach... ich lese lieber ein wenig über Ausdauertraining. Vielleicht wirkt sich das ja positiv auf meine Genesung aus. Schliesslich ist es doch egal, ob ich mir eine Bewegung nur vorstelle, oder sie in Wirklichkeit ausführe, oder wie war das noch gleich. Herzklopfen kriege ich allemal- aber das liegt eher an der Koffeindosis. Im Anschluss an mein Bergabentuer gehts zur Physiotherapie und ich bin erschrocken und erstaunt, wie schnell ich mir einen Schongang angewöhnt habe! Das linke Bein hinkt und es sieht aus, als hätte ich ein Holzbein. Ich soll ganz normal laufen, lautet die Aufgabe. Hah! Denkste! Das ist mal eben ganz schön schwer und ich muss mich stark konzentrieren. Nach nur einer Woche ist mein altes Bewegungsmuster verändert und wird von einem neuen Programm überschrieben. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell der Organismus reagiert. Dazu das passende Sprichwort: Form follows function! Ich gehe also noch ein paar Mal angestrengt durch den Raum und werde immer wieder korrigiert! Nach einer halben Stunden tun mir einige Muskeln weh, die wohl schon länger nicht mehr beansprucht wurden. Hat es also doch etwas Gutes...
Zwei Tage später werden dann die Fäden unter Tränen gezogen. Der Operateur hat mich wohl mit einer Weihnachtsgans verwechselt, da er a) den fettesten Zwirn genommen hat, den es gibt und b) den Zwirn so fest zugezogen hat, dass meine Hausärztin die grösste Mühe hatte, die Fäden zu lösen! Hilfe. Nun kann es also wieder richtig bergauf gehen und ich hoffe, dass ich in 1-2 Wochen wieder joggen, bzw. auf Skitour gehen kann. Denn Frau Holle meint es in diesem Winter echt gut mit uns.
Hier mein Musiktipp:
http://www.youtube.com/watch?v=h_L4Rixya64




1 Kommentar:

  1. Das kenne ich noch aus der Zeit von meiner Reha, da tut es einfach einmal gut etwas Ablenkung zu haben und etwas anderes als den Standart Ablauf zu durchleben. Bin immer den Leoganger Bergbahnen gefahren um ein wenig die Aussicht und die Landschaft zu genießen und mich darauf zu freuen dass ich bald wieder ohne Bergbahn rauf gehen konnte:)
    Alles Liebe und Gute, Moni

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